Meedia schrieb, "den ehemaligen Chef der Werbeagentur Scholz und Friends lässt der Schnitt ganz schlecht aussehen" - geschlussfolgert daraus, dass Heilmanns Sprecherin im Interview mit dem Branchendienst darauf hingewiesen habe, die Szene sei aus dem Zusammenhang gerissen, der Politiker reagiere nur auf eine Frage - was die Docupy-Macher mit dem ungeschnittenen Clip kontern.

Für jemanden, der sich mit Außenwirkung, Medienproduktion und Image beruflich auseinandersetzte, ist das ein wirklich dummer Patzer. Abgesehen davon, dass die Bemerkung unangemessen ist und genau jenen Alltagssexismus entlarvt, den #MeToo anprangert und Docupy dokumentiert, wirkt es unfassbar ungeschickt und unbeherrscht, wenn sich ein Politiker wie Thomas Heilmann während einer Videoproduktion zu Sexismus und Ungleichheit derart wenig im Griff hat.

Einige der bisherigen Docupy-Videos sind sehr vielsagend; etwa die Antwort der mittlerweile ausgetretenen AfD-Gründerin Frauke Petry zu #MeToo.

Ein Großformat zu den Kurzvideos, die Docupy online streut, wird es auch geben: Drei Filme zum Thema #ungleichland sind vorgesehen, der erste Teil soll am 28. Febraur im WDR-Fernsehen ausgestrahlt werden.

„Empfindet ihr die Aussage Heilmanns als sexistisch?”


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.


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