Mittelstand:
Gaffel-Brauerei spendiert Carolin eigenen "Kebekuss"-Likör
Alleine auf Bier zu setzen, ist der Kölner Traditionsbrauerei Gaffel zu wenig. Der neueste Coup: Ein Birnen-Pflaumen-Likör mit Carolin Kebekus als Testimonial. Ein Gespräch mit Marketingleiter Thomas Deloy.
An der Rezeptur haben die Kabarettistin Carolin Kebekus und die Gaffel-Brauerei mehr als ein Jahr getüftelt, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden waren. Rheinland-Pflaumen und Birnen sind die Ingredienzien des Likörs mit 15 Prozent Alkohol, der aus zweifach destilliertem Gaffel-Kölsch stammt. "Megalecker, genau mein Geschmack. Und ich habe jetzt ein neues Damengedeck aus Gaffel-Kölsch und meinem Kebekuss", so der Kommentar der Kölnerin.
Für Gaffel ist es nicht das erste Produkte abseits der ausgetretenen Pfade. Im Jahr 2010 experimentierte die Brauerei mit Fassbrause – und löste damit einen Boom des Retrogetränks aus. Vom Imagegewinn profitiert Gaffel auch bei weiteren Innovationen. Inzwischen ist die Reihe der Gaffel-Spirits auf sechs angewachsen: Neben Kebekuss sind das die fruchtigen Liköre Schwester Herz, Plüsch Prumm, der kölsche Kräuterlikör Mamma Nero, der Bierbrand Papa Rhein und der würzig-feurige Mexikölner, die kölsche Variante des Mexikaners.
"Als mittelständischer Familienbetrieb wissen wir, dass wir weitere Bausteine brauchen, um unser Unternehmen nachhaltig am Markt zu positionieren", sagt Thomas Deloy, Geschäftsleitung Marketing und PR der Privatbrauerei Gaffel. Warum der "Kebekuss" keine Eintagsfliege ist und wie viele Millionen Bierdeckel extra dafür gedruckt werden, erzählt Deloy exklusiv im W&V-Interview.
Wie lief die Entwicklung des "Kebekuss"?
Carolin Kebekus war vom ersten Moment involviert: Die Rezeptur wurde zusammen entwickelt, von der Auswahl der Früchte bis hin zur geschmacklichen Abstimmung. Fast ein Jahr lang haben wir gemeinsam diverse Früchte durchprobiert. Auch Carolins Vater und viele Ensemblemitglieder haben ihre Expertise abgegeben. Ebenso haben wir mit unserer Agentur Lauter, Leute die Etiketten im regelmäßigen Austausch mit Carolin gestaltet.
Arbeiten Sie häufiger mit Promis zusammen?
Seit Jahren geben wir Kölner Persönlichkeiten eine Stimme. Die Aktion nennen wir "Deine Stimme für Köln". Wir lassen die Promis in ihrem Umfeld porträtieren, und sie werben - jeder auf seine Weise - für Köln und letztendlich für unser Produkt. Grundsätzlich arbeiten wir mit Testimonials zusammen, um unserer Marke ein Gesicht zu geben. Wichtig ist für uns auch die langfristige, enge Zusammenarbeit.
Mit dabei sind u.a. Comedian Johann König, 1. FC Köln-Trainer Markus Anfang, Roncalli-Direktor Bernhard Paul oder Art Cologne-Chef Daniel Hug. Auch Carolin Kebekus meint im Rahmen dieser Kampagne: "Köln ist wie backstage: nicht geleckt, aber authentisch." Seit dieser Zeit arbeiten wir mit ihr freundschaftlich zusammen. Wir unterstützen sie auch bei ihren weiteren Aktivitäten, zu denen die Karnevalssitzung "Deine Sitzung", die Karnevalsgesellschaft Tote Funken und ihre Band Beer Bitches gehören. Die Idee zu einem gemeinsamen Produkt lag sozusagen auf der Hand.
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Welche Rolle spielen die Nicht-Bier-Produkte in Ihrem Portfolio?
Im Jahre 2010 erfolgte der Startschuss für die Fassbrause, mit der wir uns schnell bundesweit einen Namen gemacht haben und der den Boom der Fassbrausen auslöste. Die Innovation hatte einen strategischen Aspekt. Als mittelständischer Familienbetrieb wissen wir, dass wir weitere Bausteine brauchen, um unser Unternehmen nachhaltig am Markt zu positionieren. Sicherlich hat der Erfolg uns auch einen wichtigen Imagegewinn gebracht, der sich auch bei anderen Produkten, die wir in den letzten Jahren eingeführt haben, fortsetzte.
Wie werben Sie für den Kebekuss?
Im Fokus steht Carolin Kebekus. Wir hatten ein sehr unterhaltsames Fotoshooting, bei dem wir das Bildmaterial für die verschiedenen Medien produziert haben. Carolin kommuniziert den Likör über ihre Social-Media-Kanäle, und wir haben gemeinsame Pressetermine umgesetzt.
Außerdem haben wir eine Plakatkampagne konzipiert, schalten Anzeigen und sind mit einer eigenen Website online sowie in den Social-Media-Kanälen aktiv. Für den Handel gibt es PoS-Materialien, darunter ein lebensgroßer Aufsteller von Carolin Kebekus. In der Gastronomie bewerben wir den Kebekuss mit über zwei Millionen Bierdeckeln pro Monat. Alles ist nachhaltig angelegt. Wir gehen von einem langen Produktlebenszyklus aus und von vielen weiteren gemeinsamen Projekten.
Hat Gaffel ein eigenes Social-Media-Team?
Wir möchten die Marke emotional aufladen, und dabei spielt das Internet eine sehr wichtige Rolle. Social Media haben wir schon früh besetzt und bespielen täglich die Kanäle Facebook und Instagram. Strategisch und inhaltlich arbeiten uns unsere Agenturen zu. Die Umsetzung erfolgt größtenteils inhouse und wird über unseren Social-Media-Manager gesteuert.
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