Agenturporträts:
So arbeitet es sich bei ... Schipper Company
Kunst und Kultur sind wichtig, aber individuelle Förderung und Entfaltung noch viel mehr. Schipper Company setzt auf den Menschen hinter dem Agenturjob.
Kira Schröder, HR-Managerin bei Schipper Company, glaubt an die die Individualität ihrer Leute. Die Agentur will die Mitarbeiter als Menschen weiterbringen. Einmal im Jahr verlegt die Agentur ein Mitarbeitermagazin, das "Mensch" heißt. Bei so viel Entfaltungsspielraum gibt es auch keine standardisierten Konzepte, sondern immer nur individuelle Lösungen. Nummer 50 - und damit auch ein kleines Jubiläum - unserer Agenturporträts.
Gibt es in Ihrer Agenturgruppe Berufsfelder und Jobs, die lange unbesetzt bleiben und für die Sie händeringend nach Personal suchen? Wenn ja, wie lange sind die Stellen unbesetzt? Und was machen Sie, um genau dort Leute zu finden?
Den einen richtigen Menschen zur richtigen Zeit für den richtigen Ort und die spezifische Aufgabe zu finden, dauert ein wenig. Diese Zeit nehmen wir uns aber sehr gerne. Denn wir möchten Menschen finden, die mit dem Herzen dabei sind und wirklich zu uns und der Aufgabe passen.
Haben Sie ein Patentrezept für die Bildung einer starken Arbeitgebermarke gefunden?
"Denk es. Sag. es. Tu es. Steh dazu." Wir möchten unsere Mitarbeiter als Menschen weiterbringen und fördern und richten uns daher so gut es geht nach ihrem individuellen Bedarf. Führungsseminare, Weiterbildung, Studienplatz – wir versuchen das möglich zu machen, was jeder persönlich braucht und nicht ein standardisiertes Konzept bei allen anzuwenden.
Hinzu kommt, dass wir Menschen bei uns haben, die etwas bewegen möchten und sich persönlich in die Agentur einbringen. So sind wir.
Was tun Sie konkret zur Mitarbeiterbindung? Gibt es bei Ihnen die Möglichkeiten zu
a, Home-Office
Natürlich nehmen sich einige dann einen Tag Home-Office, wenn es passt und die Arbeit es erfordert. Wir möchten im persönlichen Austausch bleiben und machen die Erfahrung, dass die Kommunikation von Mensch zu Mensch immer am besten funktioniert und am meisten Freude bereitet. Dadurch ist nichts standardisiert.
b, Sabbaticals
Dieser Wunsch wurde bisher noch nicht an uns herangetragen. Wenn er kommt, gehen wir aber bestimmt gestaltungsoffen damit um und suchen nach einer guten Lösung!
c, flexible Urlaubszeiten pro Jahr
Absolut. Natürlich müssen wir unsere Urlaube planen, aber es gibt ausreichend Freiraum zur Gestaltung.
d, flexible Arbeitszeiten
Wir arbeiten alle gerne und am besten, wenn wir zusammen sind. Wenn jemand einmal externe Termine hat, kann er diese natürlich wahrnehmen. Darüber hinaus möchten wir direkt und verlässlich für unsere Kunden da sein, wenn sie uns brauchen.
e, Job-Tausch mit anderen Niederlassungen, bzw. Partner-Unternehmen
Wir sind hier im schönen Hamburg und bleiben auch sehr gerne hier.
f, Möglichkeiten für eigene Herzensprojekte außerhalb des bezahlten Kundengeschäfts?
Einmal im Jahr bringen wir ein eigenes Magazin ("Mensch") heraus, für welches ein freiwilliges Redaktionsteam zuständig ist und in welchem wir inspirierende Geschichten spannender Menschen erzählen. Darüber hinaus unterstützen wir die AdArt (eine Ausstellung für Nachwuchskünstler, die unter anderem in unserem Hause stattfindet) und gehören hier selber zu den Ausstellern.
Wer bei uns Lust hat, in die Deichtorhallen zu gehen, kann dies mit unseren Mitgliedskarten tun. Was wir besonders begrüßen und fördern ist die Initiative aus den Teams, denn da entstehen die Möglichkeiten, die man nicht standardisieren kann.
g, bezahlten Überstunden?
Wir erkennen in der Regel schon sehr genau, wer zeitweise eine Überbelastung hat und gleichen das dann natürlich individuell mit freien Tagen aus. Entfaltung im Privaten ist wichtig. Das wissen wir. Daher besteht für diese auch genügend Raum. Das Commitment zu unseren Projekten lässt uns die Zeit nehmen, die es braucht, unsere Ideen umzusetzen.
Was gibt es bei Ihnen an unüblichen Incentives für Mitarbeiter?
Wir möchten uns vor allem durch unsere Haltung und die individuellen Gestaltungsräume, die wir schaffen, positionieren. Wir haben mutige Gestalter, tolle Gespräche und eine Menge Begeisterung in unserem Haus. Bei uns kann (und soll) sich jeder selbst verwirklichen. Das ist es, was uns auszeichnet und uns am Herzen liegt.
Die Standard-Incentives, die wir natürlich haben – von freiem Eis, Getränken, Fahrkarten oder Vorteilen bei Mitgliedschaften wie z.B. Sportangebote – sind für uns nicht ausschlaggebend, um sich für eine Agentur zu entscheiden. Es ist das Gefühl, das man bei ihr hat.
Wie erfassen Sie die Mitarbeiterzufriedenheit? Welche Ihrer Errungenschaften sind den Mitarbeitern besonders wichtig?
Durch einen kontinuierlichen und offenen Austausch. Hierarchie-übergreifend. Es ist für uns wichtig, dass das allen Kollegen bewusst ist. Wir führen in regelmäßigen Abständen Mitarbeitergespräche.
Hand aufs Herz: Wie hoch ist bei Ihnen die Frauenquote?
80 %. Wir sollten vielleicht lieber von einer Männerquote sprechen.
Wie hoch die Quote der Mitarbeiter über 45? Und unter 25?
Über 45 Jahre sind bei uns 21% der Mitarbeiter und unter 25 Jahren 17,5 %.
Wie lang bleibt ein Mitarbeiter im Schnitt?
Da führen wir keine Statistiken drüber. Aber wir stellen das fest, was die meisten Agenturen in den letzten Jahren feststellen müssen: Dass sich die Verweildauer, die ohnehin in unserer Branche relativ kurz ist, bei einigen jungen Mitarbeitern leider noch weiter verkürzt. Das sieht bei unseren älteren Mitarbeitern wiederum ganz anders aus.
Clean-Desk-Policy oder ganz persönliche Schreibtische? Wie steht Ihre Agentur zu dem Thema?
Klarheit und Kreativität wird durch die Clean-Desk-Policy unterstützt. Daher leben wir nach ihr. Kleine individuelle Merkmale lassen aber erkennen, welche Persönlichkeit am Tisch arbeitet. Für uns ein sehr liebevolles Merkmal.
Wie stehen Sie zur internen Offenlegung aller Gehälter im Unternehmen?
Wir bewegen uns in den branchenüblichen Gehaltsbädern, an denen sich sicher jeder gut orientieren kann. Aber eine vollständige Transparenz möchten wir im Sinne der meisten Kolleginnen und Kollegen nicht herstellen. Wir finden, dass das Einkommen noch immer etwas sehr Privates ist und das wollen wir im Sinne unserer Mitarbeiter auch schützen.
Dann wollen wir natürlich wissen: Was verdient ein Junior bei Ihnen im ersten Jahr.
Jeder bringt unterschiedliche Erfahrungen ebenso wie andere Erwartungen und Wünsche an sich und die Agentur mit. Wir schauen uns jeden Bewerber genau an, lernen ihn kennen und entscheiden dann. Wir wissen aber von Recruitern, Personalberatern und aus eigenen Erkenntnissen, dass wir anständig und fair bezahlen.
Da brauchen wir uns sicher nicht zu verstecken.
Mehr Agenturporträts, u.a. von Jung von Matt, Scholz & Friends und Serviceplan finden Sie in unserem Dossier Arbeitswelt Agenturen.
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