Agenturkultur:
So arbeitet es sich bei ... Omnicom
Diese Woche porträtieren wir in der Agenturserie die Omnicom Media Group Germany. HR-Chefin Anja Roehl berichtet unter anderem von der besonderen Frauenförderung im Netzwerk.
Teil 9 der Agenturporträts: Anja Roehl, Managing Partner Human Resources von der Omnicom Media Group erzählt, wie bei OMD, PHD und Hearts & Science gearbeitet wird. OMD übrigens ist eine der fittesten Agenturen Deutschlands - die Vizemeister beim FAC hatten zuvor zwei Jahre lang den Pokal geholt.
Gibt es in Ihrer Agenturgruppe Berufsfelder und Jobs, die lange unbesetzt bleiben und für die Sie händeringend nach Personal suchen? Wenn ja, wie lange sind die Stellen unbesetzt? Und was machen Sie, um genau dort Leute zu finden?
Ja, es gibt auch in unseren Agenturen einen hohen Bedarf in einigen Berufsfeldern: Seit einigen Jahren stellen wir beispielsweise fest, dass insbesondere noch recht neue Jobprofile – dazu zählen z.B. Web-, Flash-und SharePoint-Entwickler als auch Data-Analysten/-Strategen – uns bei der Besetzung der entsprechenden Stellen sehr stark fordern. Speziell in den Bereichen Data und IT konkurrieren wir mit anderen Branchen und Industrien – und benötigen für die Besetzung einer Stelle in diesem Bereich zum Teil mehrere Monate.
Darüber hinaus sind nach wie vor Digitalexperten, die über mindestens drei bis sechs Jahre Berufserfahrung verfügen, ein rares Gut in unserer Branche. Leider wird es immer schwieriger, die mit der Begehrtheit dieser Jobprofile einhergehende steigende Erwartungshaltung zu erfüllen.
Kletterwand, Baumhaus, Sterne-Kantine – was gibt es bei Ihnen an unüblichen Incentives für Mitarbeiter?
Mit 'OMG cares' haben wir ein agenturübergreifendes Programm entwickelt, dass das Wohl unserer Mitarbeiter in den Fokus stellt. Es beinhaltet beispielsweise Guidelines zum Thema Arbeitszeiten, mit denen wir weit über branchenübliche Gepflogenheiten hinausgehen, und beantwortet Fragen zu den Themen Arbeitsplatzgestaltung und Weiterbildung.
Unsere Mitarbeiter haben regelmäßig die Möglichkeit, an verschiedenen Schulungs- und Weiterbildungsangeboten teilzunehmen. Ob in Form von Live Webinaren, Präsentationen, Quiz-Formaten oder sogenannten ‚Hackathons‘ – mit den von unseren Experten erstellten und moderierten Inhalten decken wir ein breites Themenspektrum ab und ermöglichen es allen Mitarbeitern, sich in verschiedenen Bereichen weiterzubilden.
Natürlich kommt auch das Thema Agentursport nicht zu kurz: Wir ermöglichen allen Mitarbeitern die Teilnahme an diversen Firmen-/Stadt-/Volksläufen, indem wir ihnen die Teilnahmegebühr finanzieren. Viele unserer Mitarbeiter treffen sich auch regelmäßig zum gemeinsamen Volleyball- und Fußballspielen, dabei erstatten wir ihnen die Platz- bzw. Hallengebühr. Wer sich im Fitnessstudio anmelden möchte, erhält von uns ebenfalls vergünstigte Konditionen.
Um sie bei der Altersvorsorge zu unterstützen, bezuschussen wir die betriebliche Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsversicherung.
Fördern Sie persönliche Initiativen abseits des bezahlten Kundengeschäfts?
Besonders am Herzen liegt uns und unseren Mitarbeitern unsere Corporate Social Responsibility-Initiative "Gute Tatorte". Hier bündeln wir unser soziales Engagement mit dem Ziel, uns ganz besonders intensiv an unseren Agenturstandorten – da, wo unsere Mitarbeiter leben und arbeiten – zu engagieren.
Die Impulse für die Initiative kommen direkt von unseren Mitarbeitern: Sie haben die Möglichkeit, einmal im Jahr einen Tag lang nicht in der Agentur, sondern in einer sozialen Einrichtung ihrer Wahl zu arbeiten.
Wie erfassen Sie die Mitarbeiterzufriedenheit? Welche Ihrer Errungenschaften sind den Mitarbeitern besonders wichtig?
Die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter erfassen wir zum einen jährlich im Rahmen einer internationalen Mitarbeiterbefragung. Zusätzlich haben unsere Mitarbeiter hierzulande die Möglichkeit, regelmäßig an so genannten "Puls-Befragungen" teilzunehmen: Dabei können sie Feedback zu speziellen Themen und Bereichen geben – bspw. zu den Bereichen Weiterbildung und Work-Life-Balance.
Im Anschluss an diese Befragungen können sich die Mitarbeiter bei Ideen- und Projektphasen engagieren, um die abgefragten Themen jeweils gemeinsam mit den Kollegen zu verbessern. Das ermöglicht uns eine sehr transparente und offene Feedback-Kultur, von der beide Seiten profitieren.
Hand aufs Herz: Wie ist bei Ihnen die Frauenquote? Wie hoch die Quote der Mitarbeiter über 45? Wie lang bleibt ein Mitarbeiter im Schnitt?
Die Frauenquote in unseren Agenturen liegt aktuell bei 59 Prozent, die Quote der Mitarbeiter über 45 bei 17 Prozent. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit liegt bei 5,24 Jahren.
In Sachen Frauenquote engagieren wir uns als Netzwerk ganz aktiv: Wir haben dieses Jahr die globale Omniwomen-Initiative ins Leben gerufen, die das Ziel verfolgt, bis 2020 den Frauenanteil in Top-Führungspositionen der Omnicom-Agenturen auf mindestens 30 Prozent zu erhöhen. Im Rahmen der Initiative fand in Berlin anlässlich des Weltfrauentages am 8. März 2017 zum ersten Mal der Omniwomen Summit statt – und zwar unter dem Motto "Frauen verändern Wirtschaft", gefolgt von weiteren unterjährigen Networking-Veranstaltungen und Vorträgen.
Ich war selbst schon bei einigen zu Gast – und empfand das bis lang als äußerst inspirierend und spannend.
Wie stehen Sie zur internen Offenlegung aller Gehälter im Unternehmen? Dann wollen wir natürlich wissen: Was verdient ein Junior bei Ihnen im ersten Jahr?
Gehälter veröffentlichen wir grundsätzlich nicht. Nur so viel: Sie werden individuell nach Berufserfahrung verhandelt und bewegen sich in Gehaltsbandbreiten.
Mehr zum Thema Gehalt in Agenturen finden Sie hier.
Und das sind die bereits erschienenen Agenturporträts:
So arbeitet es sich bei ... Jung von Matt
So arbeitet es sich bei ... Kolle Rebbe
So arbeitet es sich bei ... Publicis
So arbeitet es sich bei ... Serviceplan
So arbeitet es sich bei den ... Hirschen
So arbeitet es sich bei ... McCann