dpa will wieder in die Gewinnzone steuern
Die Nachrichtenagentur ist im vergangenen Jahr noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. dpa-Geschäftsführer Michael Segbers äugt nun auf die Auflagenentwicklung der Print-Kunden.
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) will nach einer zweijährigen Verlustphase 2011 wieder in die Gewinnzone steuern. Eine Prognose, wie groß das Plus der Nachrichtenagentur in diesem Jahr ausfällt, will dpa-Geschäftsführer Michael Segbers hingegen nicht wagen. Dies hänge vor allem von der weiteren Auflagenentwicklung der Printobjekte ab, die dpa mit Nachrichten beliefert.
Die Nachrichtenagentur ist im vergangenen Jahr noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. So liegt der Fehlbetrag bei knapp 5,2 Millionen Euro, während er sich 2009 noch bei 3,8 Millionen Euro bewegt hat. Als Grund für die verschlechterte Ertragslage in 2010 führt Segbers unter anderem Rückstellungen für eine Neuorganisation im Ausland, Restwertabschreibungen sowie das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz an. Der Umsatz ist im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent auf 87,8 Millionen Euro gefallen.
Gelassen gibt sich Segbers angesichts der Ankündigung des Konkurrenten dapd, der seinen Basisdienst ab sofort um 30 Prozent günstiger als dpa anbieten will. "Wir haben an der Preisfront relative Ruhe“, betont der dpa-Geschäftsführer. Die Preisgestaltung der Nachrichtenagentur obliege dem Aufsichtsrat. Segbers betont aber, dass es am Markt "schwierig ist, die Preise zu erhöhen“.
Die dpa hat im vergangenen Jahr ihre Redaktionen von Hamburg und Frankfurt nach Berlin verlagert und hier einen zentralen Newsroom geschaffen, um Text-, Bild- und Online-Redakteure sowie Grafiker, Hörfunk und Videospezialisten "Hand in Hand“ arbeiten zu lassen, betont dpa-Chefredakteur Wolfgang Büchner anlässlich der Bilanzpressekonferenz.