
Investigativrecherchen:
Zuschauerinteresse an den Footballleaks ist verhalten
Nach den "Spiegel"-Enthüllungen findet die ARD-Doku zu den Footballleaks vergleichsweise wenig Interesse. Auch im Netz bleibt die ganz große Empörung aus.

Foto: Ausschnitt Spiegel-Titel
Die Enthüllungen des "Spiegel" und seines Reporters Rafael Buschmann (Rafanelli) um die Football-Leaks hielten am Wochenende die Sportwelt in Atem. Das Nachrichtenmagazin veröffentlicht immer wieder neue Details zu der Praktiken der großen erfolgreichen Fußballclubs, wo unter anderem offengelegt wird, wie weit offenbar die Pläne für eine eigene entkoppelte Super League gediehen sind und wie die Scheich-finanzierten Clubs Manchester City und Paris Saint Germain scheinbar das Financial Fair Play untergraben - wohl auch mit Billigung des ehemaligen UEFA-Chefs Gianni Infantino.
Am Samstag titelte der "Spiegel" mit den Football-Leaks auf dem Cover. Auch die ARD hatte am Sonntagabend aus aktuellem Anlass das Programm geändert und eine einstündige Dokumentation zum Thema eingeschoben. Allerdings haben die Doku, die von Schauspieler Peter Lohmeyer ("Das Wunder von Bern") moderiert wurde, nur vergleichsweise wenige angesehen - nach den 6,96 Millionen, die der "Tatort" vorlegte. Nur 2,67 Millionen blieben anschließend hängen.
Entsprechend nüchtern und unaufgeregt ist auch die Einschätzung mancher Zuschauer, die von den Enthüllungen nicht sonderlich überrascht scheinen. Die große Empörungswelle im Netz jedenfalls scheint auszubleiben. Planspiele über den Fortbestand der jetzigen Wettbewerbe gibt es seit längerem: W&V hat schon vor zwei Monaten über einen möglichen Rückzug des FC Bayern aus der Bundesliga geschrieben.
Die meisten kommentieren eher desilliusioniert:
Am Montagmorgen ist #Footballleaks aus den Trending Topics schon wieder verschwunden.
Immerhin hat sich die Satire-Fraktion den Hashtag schon fest unter den Nagel gerissen:
Auch Extra 3 meldet sich zu Wort: