
Kirchensatire:
Zensurvorwürfe: WDR streitet wegen Satire mit Carolin Kebekus
Ärger um Kirchensatire: Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat eine Sendung der Komikerin Carolin Kebekus gekürzt: Der darin gezeigte Kirchen-Rap hatte dem Sender missfallen.
Ärger um Kirchensatire: Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat eine Sendung der Komikerin Carolin Kebekus gekürzt: Der darin gezeigte Kirchen-Rap hatte dem Sender missfallen. Die Künstlerin selbst ist sauer. In Stefan Raabs "TV total" (ProSieben) hatte sie sich darüber echauffiert und sprach von Zensur. "Es war natürlich seit drei Wochen ungefähr abgenommen, und jetzt ist aber dem WDR aufgefallen: 'So jung wollen wir auch nicht werden'." Die mit ihr produzierte Sendung werde nun "verstümmelt gesendet". Sie finde das scheiße. Es werde wohl ihre letzte Sendung bleiben. Das Video "Dunk den Herrn" zeigt die Komikerin als Nonne mit Rapper-Kreuz, die provokativ für die Kirche Werbung macht. In einer Szene leckt sie lasziv das Kreuz ab.
Der WDR hingegen wehrt sich gegen die Zensurvorwürfe. "Der WDR steht für Liberalität und Toleranz. Das bedeutet auch, die religiösen Überzeugungen der Bevölkerung zu achten und die Verunglimpfung religiöser Symbole in seinen Sendungen nicht zuzulassen," heißt es in einer offiziellen Erklärung. Dabei verwies der öffentlich-rechtliche Sender auf das "WDR-Gesetz". Man habe die Entscheidung eingehend redaktionell diskutiert und einer rechtlichen Prüfung unterzogen. "Es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen Kritik an der Institution Kirche und der Verunglimpfung religiöser Symbole", so der WDR. Dies zu beachten, habe auch nichts damit zu tun, ob sich eine Sendung an ein jüngeres oder älteres Publikum richte. Im Rundfunkrat des WDR ist auch die katholische Kirche vertreten.
Auf Youtube hat die Komikerin den umstrittenen Clip mittlerweile gepostet: