Zalando: "Nicht unser Ziel, mit etablierten Modetiteln zu konkurrieren"
Sind Kundenmagazine die neuen "Must-haves" der Mode-Branche? Zur Frühlingssaison brachte auch Zalando einen Titel heraus. W&V Online hat darüber mit Saskia Appelhoff, Head of Strategic Marketing, gesprochen.
Nude-Farben, Marine-Style und Safari-Look sind die Trends des Frühlings, jedenfalls wenn man dem Zalando-Kundenmagazin Glauben schenkt. "Zalando - das Magazin" präsentiert künftig viermal im Jahr die aktuelle Mode und erscheint mit einer Auflage von 700.000 Exemplaren. Warum der Online-Shop nicht auf das Print-Magazin verzichten kann, erklärt Saskia Appelhoff, Head of Strategic Marketing, im Gespräch mit W&V Online.
Bislang gab es bei Zalando keine Print-Kommunikation. Ist das gedruckte Kundenmagazin jetzt eine Trendwende?
Für uns ist das absolut keine Trendwende. Vielmehr haben wir mit dem Magazin einen neuen Offline-Kommunikationskanal erschlossen. In den Bereichen, in denen wir bisher stark waren, werden wir das auch bleiben. Wir sehen das Magazin als eine Erweiterung unseres Gesamtauftritts neben Online- und TV-Maßnahmen. Eigentlich ist das Magazin auch nicht der Start unserer Print-Kommunikation. Unseren Zalando Sports-Katalog gibt es bereits seit mehreren Saisons.
Es gibt bei den Mode-Shops ja zahlreiche mehr oder weniger neue Kundenmagazine, H&M, 7trends, Otto mit "all about shoes" machen es ja vor. Ist das Kundenmagazin jetzt das neue Must have in der Branche?
Must have würde ich nicht unbedingt sagen, aber für uns ist das Magazin eine gute Möglichkeit, zu zeigen, was für ein breites Sortiment Zalando hat. Wir sind nicht nur ein Online-Schuh-Shop, sondern bieten auch Bekleidung, Sportartikel und Accessoires. All das können wir in einem Magazin-Umfeld hervorragend präsentieren.
In dem Magazin scheint es vor allem um die Produktpräsentation zu gehen. Hätten Sie da nicht auch einen Katalog machen können?
Wenn es um die reine Produktvorstellung und -sortierung geht, bietet unser Online Shop perfekte Möglichkeiten für unsere Kunden. Mit unserem Magazin können wir die Zalando-Welt noch etwas emotionaler präsentieren. Eingebunden in aufwändig produzierte Fotostrecken und redaktionellen Content zeigen wir ausgewählte Produkt-Highlights, geben Styling-Tipps und stellen neue Trends vor.
Wird dann das Zalando-Magazin das Zeug zur Konkurrenz zu etablierten Mode-Magazinen haben? Immerhin gibt es jetzt schon 19 Anzeigen auf 84 Seiten und Sie produzieren eigene Fotostrecken.
Es ist überhaupt nicht unser Ziel, mit etablierten Modetiteln zu konkurrieren. Wir möchten unseren Kunden einen Mehrwert bieten, so dass sie sich auf jede neue Ausgabe unseres Magazins freuen.
Der Anfangs-Claim von Zalando "Schrei vor Glück oder schick's zurück" wurde ja inzwischen verkürzt, jetzt heißt es nur noch "Schrei vor Glück" – gab es zu viele Rücksendungen?
Die Entscheidung, den Claim zu kürzen, war eine rein strategische Überlegung und hat mit der Retourenquote nichts zu tun.