
Werbekooperation:
ZDF will aus der Fernsehwerbung mit der ARD aussteigen
Zoff zwischen ARD und ZDF. Die Mainzer wollen offenbar aus der gemeinsamen ARD ZDF Fernsehwerbung aussteigen. Sie hoffen auf bessere Konditionen.
Zoff zwischen ARD und ZDF. Die Mainzer wollen offenbar aus der gemeinsamen ARD ZDF Fernsehwerbung aussteigen, die die Vermarkter ARD Werbung Sales & Services und das ZDF Werbefernsehen 2008 zur Werbe-Kooperation gegründet hatten. Wie das "Handelsblatt" meldet, hat das ZDF den Vertrag zum Termin Ende 2015 gekündigt. Der Grund: Das ZDF hätte gern bessere Konditionen. Offenbar ist man mit der inkonsistenten und eher quotenschwachen Vorabendschiene der ARD nicht mehr einverstanden. Trotzdem, so spekuliert das "Handelsblatt", bedeutet der Schritt nicht automatisch eine endgültige Trennung. Denn die beiden Vertragspartner verhandeln derzeit weiter, der Vertrag sei zunächst nur pro forma gekündigt worden, heißt es in dem Bericht.
ZDF-Sprecher Peter Gruhne hat gegenüber W&V bestätigt, "dass zwischen ZDF Werbefernsehen und AS&S derzeit Gespräche über die zukünftige Ausgestaltung der AZF geführt werden, und zwar mit dem Ziel, die Zusammenarbeit fortzusetzen".
Eine engere Zusammenarbeit der beiden öffentlich-rechtlichen Sendern scheint eigentlich angeraten, schließlich stehen sie auch gemeinsam in der Kritik. Kurz nach Weihnachten hatte ein Gutachten des wissenschaftlichen Beirats des Bundesfinanziminsteriums für massive Einschnitte bei ARD und ZDF plädiert - sie sollten nur noch Leistungen erbringen, die bei den privaten Sendern fehlten. Auch die Abschaffung von Werbung bei den Sendern ist derzeit wieder thematisch hochgepoppt: Der VPRT nimmt jüngste euphorische Schätzung der Gebührenkommission KEF zum Anlass, eine Beschränkung der Radiowerbung und ein Werbebann im Fernsehen zu fordern. Ob allerdings die Länder solchen Forderungen nachkommen, scheint mehr als fraglich. Denn die bislang veranschlagten 1,15 Milliarden Euro Mehreinnahmen durch Gebühreneinnahmen werden anderweitig aufgezehrt - ein Verzicht auf Werbung ist finanziell für die Anstalten wohl kaum zu stemmen. Im Juni wollen die Länder beraten.
Lesen Sie dazu auch den "Brennpunkt" in der aktuellen Printausgabe der Werben & Verkaufen Nr. 8.