YouTube vs. Künstler:
YouTube löscht Videos der #allesaufdentisch-Aktion
Nach #allesdichtmachen folgte vor Kurzem die Aktion #allesaufdentisch, bei der Künstler erneut Kritik an den Corona-Maßnahmen übten. YouTube hat jetzt einige Videos gelöscht. Initiator Volker Bruch ist erbost.
Eineinhalb Wochen ist es her, dass eine Reihe mehr oder weniger bekannter Künstler unter dem Hashtag #allesaufdentisch zahlreiche Videos veröffentlicht hatten, in denen sie unter anderem Kritik an den Corona-Maßnahmen und der medialen Berichterstattung übten. Über 50 Clips zu Themen wie "Kollektive Angststörung", "Masken", "Meinungsfreiheit", "Gekaufte Forschung" stellte die Initiative auf ihre eigene Website sowie auf YouTube.
Wie Bild.de meldet, hat YouTube jetzt reagiert und ein paar der Beiträge gelöscht - mit der Begründung, dass die Videos "gegen unsere Richtlinien zu medizinischen Fehlinformationen verstoßen". Problematisch seien "Behauptungen über Schutzimpfungen gegen COVID-19, die der übereinstimmenden Expertenmeinung lokaler Gesundheitsbehörden oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) widersprechen". Konkret soll es sich bei den offline gestellten Videos um Clips handeln, die sich mit den Themen Inzidenz und Angst befassen und in denen Experten wie der Neurobiologe Gerald Hüther zu Wort kommen.
Volker Bruch, Schauspieler und einer der Hauptinitiatoren der Aktion, zeigt sich nun ziemlich erbost. "Wir versuchen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Das ist Demokratie. Unsere Stimmen auszulöschen, ist das traurige Gegenteil davon." Joachim Steinhöfel, Anwalt von #allesaufdentisch, sieht laut dem Bild-Bericht sogar eine "neue Dimension des Rechtsbruchs durch YouTube".
Möglicherweise aber kommt die Maßnahme von YouTube den Organisatoren gar nicht so ungelegen: Denn anders als die viel beachtete erste Aktion #allesdichtmachen aus dem Frühjahr hatte #allesaufdentisch bisher nur wenig Aufreger-Potenzial entfaltet. Zumindest bewegen sich die Klickzahlen der meisten Videos auf YouTube eher im marginalen Bereich. Jetzt könnte die Videoplattform - wohl eher ungewollt - der Initiative nochmal einen kleinen Aufmerksamkeitsschub verpasst haben.