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E-Commerce:
Wo Amazon in Deutschland wachsen kann
Der E-Commerce-Riese verliert offenbar im Traditionsgeschäft, dafür sind Alexa und vor allem die neuen Einkaufskanäle immer stärker im Fokus.
![Das Traditionsgeschäft wird kleiner.](/var/wuv/storage/images/werben_verkaufen/digital/wo_amazon_in_deutschland_wachsen_kann/9083263-1-ger-DE/wo_amazon_in_deutschland_wachsen_kann3_gross.jpg)
Foto: Amazon
Während das Geschäft mit Sprachassistenten und mit Cloud-Services wächst und wächst, gibt es anderorten bei Amazon auch Zeichen für Stagnation. Nach einer aktuellen Umfrage kehren viele Stammkunden dem Riesen den Rücken und weichen offenbar zunehmend auf andere Online-Händler aus. Gründe sind der Umfrage des Cashback-Portals Shoop.de zufolge Überlegungen der Nutzer zu schlechten Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter, die Überwachung des Konsums der Nutzer, Steuervermeidungstaktiken sowie eine monopolartige Marktkonzentration.
Demnach greifen die Besteller besonders in den traditionell starken Amazon-Produktkategorien, wie bei Büchern, Musik und Unterhaltungsmedien, weniger auf den Online-Marktplatz zurück. Während 2017 noch 44 Prozent ihre Bücher hauptsächlich bei Amazon bestellten, sind es 2018 noch 34 Prozent. Dafür gewinnen andere Online-Händler an Prozentpunkten hinzu (2017: 20 Prozent 2018: 24 Prozent). Ähnlich sieht es bei CDs und digitaler Musik aus: im Vergleich zu 2017 kaufen zehn Prozent weniger bei Amazon (2017: 37 Prozent 2018: 27 Prozent). Auch Unterhaltungsmedien, wie DVDs und Blu-Rays werden noch von einem Drittel (33 Prozent) über Amazon bezogen, während es 2017 noch 44 Prozent waren.
Gleichbleibend stark frequentiert ist der Umfrage zufolge der Bereich Garten- und Heimwerkerzubehör, wo knapp jeder Neunte (12 Prozent) überwiegend per Amazon kauft, jedoch konnten andere Online-Händler bei diesen Produkten im Vergleich sogar zulegen (von 12 Prozent 2017 auf 17 Prozent 2018). Zusammenfassend verdeutlicht die Studie, dass Amazon in neun von 16 abgefragten Produktkategorien Prozente einbüßen musste, Kunden diese Produkte also weniger bei Amazon kauften. Der Umfrage liegen Antworten von über 1000 Online-Käufern zugrunde.
Streiks bei Amazon
Auch in diesem Weihnachtsgeschäft muss Amazon mit Behinderungen rechnen, denn die Gewerkschaft Verdi hat knapp vor dem heißen Endspurt Streiks angekündigt. An den Standorten Leipzig und Werne legten Beschäftigte zum Wochenbeginn in der Frühschicht die Arbeit nieder. In Leipzig rief Verdi dazu auf, bis Heiligabend zu streiken."Es besteht die Gefahr, dass Weihnachtsgeschenke nicht rechtzeitig ankommen", sagte ein Sprecher von Verdi der Deutschen-Presse Agentur. Amazon widersprach dem.
Auch Deutschland-Chef Ralf Kleber zeigte sich in einem Gespräch sehr zuversichtlich. Im Interview mit "Business Insider" sagte Kleber: "Es beteiligt sich konstant nur ein sehr geringer Prozentsatz unserer Belegschaft an solchen Aktivitäten." Die Mehrheit der 16.000 Amazon-Arbeiter in Deutschland sei sogar besonders motiviert.
Amazon setzt auf Einkaufserlebnisse
Kleber sagte außerdem, dass Amazon beständig daran arbeite, online das Einkaufserlebnis zu erweitern. Vor allem auch, weil der Großteil der Käufer immer noch offline einkaufe. Deshalb sind Experimente wie der fünftägige Pop-Up-Store in Berlin eher die Ausnahme. Der Deutschlandchef betonte: "Hierzulande konzentrieren wir uns darauf, Kunden online Mehrwert zu bieten." Auch ein Go-Konzept wie in den USA, bei dem Amazon-Kunden im Laden einkaufen und die Einkäufe automatisch von ihrem Konto abgebucht bekommen, wäre denkbar. Ob und wann es käme, wollte Kleber aber nicht verraten.
Immer wichtiger wird auch die Alexa-Sprachsteuerungstechnologie. Amazon erwägt, seine Mikrowelle mit Sprachsteuerung doch noch auch in Deutschland zu verkaufen. Das Gerät sei zwar ursprünglich als Referenzmodell zur Demonstration der Einbindung der Sprachassistentin Alexa gedacht gewesen, sagte Amazon-Geräte-Chef Dave Limp der Deutschen Presse-Agentur. Die in den USA knapp 60 Dollar teure Mikrowelle sei aber so populär geworden, dass der Konzern über eine breitere Vermarktung nachdenke. Man wolle allerdings erst sehen, wie sich das Interesse in den kommenden sechs Monaten entwickele.
In Deutschland habe Amazon "Millionen" Alexa-Nutzer, sagte Limp ohne konkretere Angaben.
mit dpa