Apps, Baywalls, E-Paper der Verlage:
Wie viel Print inzwischen mit Paid Content umsetzt
2017 haben Leser viel für Digitales bezahlt: Verlage haben laut "pv digest" ihren Umsatz mit Paid Content innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt.
Mit digitaler Presse haben deutsche Verlage im vergangenen Jahr geschätzt 320 Millionen Euro umgesetzt. Der Vertriebstitel "pv digest" errechnet im Vergleich mit der ersten Markteinschätzung aus dem Jahr 2013, dass sich der Umsatz mit bezahlten Digitalprodukten innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt hat. Für 2013 hatte der Dienst noch rund 140 Millionen Euro Umsatz ermittelt. Im Vergleich zu 2016 ist der Paid-Content-Markt um ganze 16 Prozent gewachsen.
Fast 80 Prozent der Umsätze aus dem Verkauf digitaler Presseangebote gehen demnach auf E-Paper, Paywalls und Apps von Tageszeitungen zurück. "Davon machen die Digital-Only-Aboagebote der regionalen Tageszeitungen die Hälfte aus", analysiert "pv digest".
Hinzu kommen Umsätze aus dem Verkauf von Digitalprodukten als Aufpreisangebote für Printabonnenten. Sie machen neun Prozent vom deutschen Paid-Content-Markt aus. Genauso hoch ist übrigens der Paid-Content-Anteil der Springer-Marke Bild am Gesamtmarkt.
Für Publikumszeitschriften zeichnen die Vertriebsspezialisten noch ein weniger euphorisches Bild in Sachen Paid Content: "Alle deutschen Publikumszeitschriften zusammen – mit einem Angebot, das teils weit über E-Paper und Paywalls hinausgeht (vom TV-Programmführer inklusive Live-Streaming des Fernsehprogramms und Parkplatzguides für Wohnmobilurlauber bis hin zu weit vom traditionellen Inhalteangebot entfernten Experimenten wie Gewinnspielapps mit Premium-Features) – generieren nach unserer Schätzung weniger digitale Bezahlumsätze als die sechs überregionalen Tageszeitungen", heißt es da.
Inzwischen bieten laut dem Verlegerverband BDZV 216 deutsche Zeitungen Inhalte über Paid Content an.