
Studie:
Wie man Jubiläums-Events erfolgreich plant
Fünf Jahre nach der letzten Analyse nimmt die Eventagentur Vok Dams in einem Whitepaper den Bereich erneut in den Blick. Vier Punkte führen demnach zum Erfolg eines Jubiläums-Events.

Foto: Vok Dams
Ein opulentes Essen und reichlich Getränke reichen nicht. Auch der Promi rettet die Veranstaltung kaum. Der postdigitale Menschen ist anspruchsvoller geworden und weiß Bescheid. Es ist schwieriger, ihre Aufmerksamkeit zu fesseln. Immer weniger Leute wollen stundenlang an Gala-Tischen sitzen und warten, bis das Bühnenprogramm vorbei ist, sei es künstlerisch noch so wertvoll. Dazu kommt, dass die Gäste jedes noch so kleine Detail des Events gleich posten können, wenn mal was schief geht.
Was also macht ein Jubiläum zu einem erfolgreichen Jubiläum? Die Event-Agentur Vok Dams definiert vier Trends:
1) Authentizität
Authentizität meint das glaubwürdige Kommunizieren und Erlebbarmachen von dem, was ein Unternehmen ausmacht. Das fällt bei einem Jubiläum erstmal leicht, denn die Historie einer Firma ist immer einzigartig und damit automatisch authentisch.
Zu einer ehrlichen Kommunikation gehört aber auch, die Ecken und Kanten zu beleuchten, wenn sie eine Firma zu dem machen, was sie heute ist. Dann sollten natürlich Inhalte, Location, Ambiente, Essen passen. Das mittelständische Bauunternehmen darf keinen loup de mer vom Sternekoch servieren, wenn es damit das Hendsärmelige der Marke verrät.
Steht ein unangenehmens Thema im Raum, Entlassungen, Absatzschwierigkeiten, ein PR-Gau, von dem irgendwie alle wissen, gilt es, dieses anzusprechen, sonst wird das Problem größer als es ist. Die Feier findet trotzdem statt, denn sie ist eine selten gute Gelegenheit, die eigenen Botschaften unters Volk zu bringen.
2) Werteorientierung
Werte sind das, was ein Unternehmen antreibt und erfolgreich macht. Auch die Kommunikation entwickelt sich ja zunehmend von einer ziel- zu einer werteorientierten - dank Social Media. Und so gilt für Jubiläumsfeiern: Die Leute wollen die Werte erleben, für die das Unternehmen steht und sich damit identifizieren können.
Dabei ist wichtig: Werteorientierung entfaltet erst im Zusammenspiel mit Authentizität ihr ganzes Potenzial. Werte, die nur auf dem Papier stehen, Leitbilder, die von der Realität weit entfernt sind, wirken nicht nur im Unternehmensalltag wie Störfelder. Ihre Firma setzt sich für Geflüchtete ein? Pflegt flache Hierarchien? Fördert junge Talente? Komisch, wenn dann auf der Bühne nur der Vorstand steht. In der Jubiläumskommunikation potenziert sich die negative Wirkung solcher Vergehen.
3) Digital Activation
Auf Social Media kann kein Jubiläumsevent mehr verzichten. Weil die Teilnehmer sie selbstverständlich einsetzen, tut ein Unternehmen gut daran, hier gestaltend einzugreifen. Aber Achtung: Social Media als passives Posting-Tool zu verstehen, wäre fatal. Digital braucht Interaktion. Wer nur informiert, hält das Medium nicht am Leben.
Das Potenzial aber aktiv zu nutzen, sei es durch Flashmob-Aktionen, die Einbindung von Hackathons, Instant-Abfragen, Influencer, die Live-Übertragung einer Veranstaltung im Netz, ist eine Kunst. Hier gilt es, eine Vielzahl von Formaten anzubieten, die zu unterschiedlichen Alters- und Zielgruppen passen und ein möglichst hohes Aktivierungs- und Partizipationspotenzial bieten.
Während der Veranstaltung hilft der Einsatz von Social Media, schnell und unmittelbar auf die Kollegen reagieren zu können, die vor Ort sind. Im Nachgang unterstützen sie dabei, das Thema im Gespräch zu halten und Stories rund um das Jubiläumsjahr zu platzieren.
4) Partizipation
Aus passiven Konsumenten werden aktive Marktteilnehmer. Für Unternehmen heißt das: Schluss mit Berieseln. Das Programm mitzugestalten, ist für Mitarbeiter das A und O der Eventplanung. Nur so lässt sich Gemeinschaft stiften.
Wer also im stillen Kämmerlein sein Jubiläumsevent konzipiert, schöpft nur einen Bruchteil des kommunikativen Potenzials aus. Wirklich nachhaltig wirkt es erst dann, wenn die Zielgruppe Inhalte und Formate mitbestimmen kann.