Und was gibt es in Albuquerque zu sehen? Da gibt es das Wohnhaus von Walter White, verschiedene Bars und den Schnellimbiss, der Hauptquartier des Drogenkönigs war. Werktags ein paar Dutzend Leute, an Wochenenden mehr als hundert, flanieren durch die Straße, in der auch die Figur White in der Serie wohnte. Manche Anwohner stört, dass Albuquerque wie eine vom Verbrechen durchsetzte Provinzstadt dargestellt wird. Dale Lockett, Chef der Tourismusbehörde, sieht es gelassen: "Die Leute wissen doch, dass das eine erfundene Geschichte ist und setzen unsere Stadt damit nicht gleich. Sonst würde schließlich hier niemand Urlaub machen wollen." Gerade die Landschaftsaufnahmen aus der Gegend um die Stadt seien aber die beste Werbung gewesen. Jetzt kommen noch ganz andere Touristen: "Filmemacher aus der ganzen Welt haben uns entdeckt."

Steakhaus-Besitzer Michael Baird ist der Mann, der nach dem Serienende die Beisetzung für Walter White organisiert hat. Dessen Türsteher ist ein großer Fan der Serie. "Er sagte, dass man die Popularität doch irgendwie für einen guten Zweck vermarkten müsse", so Baird. Also ließ er einen Grabstein machen und organisierte eine Trauerfeier auf Albuqerques Friedhof. Und er verkauft Requisiten. "Der von Kugeln durchsiebte Geländewagen von Hank Shrader geht heute noch nach Boston." Etwa 30.000 Dollar für eine Obdachloseninitiative sind schon zusammen. Der Grabstein liegt allerdings inzwischen in seinem Büro, weil im Internet dessen Diebstahl angekündigt worden war. Und Baird muss zugeben: "Ich habe ‚Breaking Bad‘ nie gesehen!"

dpa/ps


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.