Radio-Chefin Valerie Weber im Interview:
Wie der WDR den Werbebann kompensiert
Der WDR-Hörfunk darf seit Jahresbeginn nur noch sehr begrenzt im Radio werben. Aber nicht nur der WDR muss bluten, den Schaden trägt die ganze Gattung, sagt WDR Hörfunkdirektorin Valerie Weber im Interview mit W&V.
Seit Januar ist es Fakt. Der WDR-Hörfunk darf nur noch 75 Minuten auf zwei statt wie bisher 90 Minuten auf drei Wellen werben. Das kostet den Sender elf Millionen Euro. Aber nicht nur der WDR muss bluten - den Schaden trägt die ganze Gattung, sagt WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber im Interview mit W&V.
Die Buchung von Radiowerbung werde komplizierter, wenn jedes Bundesland mit unterschiedlichen Wellenprofilen und Zielgruppen beschränkt werde, betont die Funk-Managerin. Zudem werde NRW so zum Nadelöhr für die ganze Deutschlandkombi des nationalen ARD-Vermarkters AS&S Radio. So sei die Gefahr, Etats an andere Medien zu verlieren, groß.
Das neue Ziel: crossmediale Programmmarken aus Hörfunk, TV und Online
Die ehemalige Antenne-Bayern-Chefin Weber, die vor fast drei Jahren zum WDR wechselte, steuert die Senderfamilie mit neuer Flottenstrategie in die Gewinnzone. Das Ziel sind gemeinsame crossmediale Programmmarken aus Hörfunk, TV und Online.
Den Start machen die Nachrichtenformate "WDR Aktuell" und "WDR-Lokalzeit". Weitere übergreifende Marken sollen aus den Bereichen Wirtschaft, Sport und Wissenschaft in Kürze folgen. Die große Herausforderung sei, andere Plattformen mitzudenken, sagt Valerie Weber. Das betrifft nicht nur die Redaktionen: Künftig wird es auch einen crossmedialen Chef für die jeweiligen Formate geben.
Trotzdem muss sich Radio weiter auf sein Alleinstellungsmerkmal als Livemedium besinnen. "Wir können nicht die komplette Interaktion an andere Netzwerke abgeben", so Weber. Dabei spielt der Ausspielungsweg keine Rolle. Alle Kanäle, von UKW, DAB bis Internet müssten besetzt sein.
Das komplette Interview mit WDR-Radio-Chefin Valerie Weber lesen Sie in der aktuellen Printausgabe 5 der W&V (EVT: 30.01.).