
Neuer CMO intensiviert Vermarktung:
Wie Eo TV mehr vom Werbekuchen abschneiden will
Mit Neuzugang Andreas Diga als CMO von Eo TV will der Sender rund um europäische Produktionen 2018 die Eigenvermarktung ausbauen. Die Details.

Foto: Eo TV
Nach knapp zwei Jahren on Air ist für Eo TV die technische Aufbauphase abgeschlossen, mit der Aufschaltung auf Astra-Satelliten im August die potenzielle Reichweite auf 38 Millionen deutschsprachige Haushalte angewachsen. Das einstige Abendfenster des Kinder- und Familienkanals Ric strahlt Spielfilme, Serien, Klassiker und Free-TV-Premieren aus Europa inzwischen rund um die Uhr aus. Und ist nun reif für eine umfassendere Vermarktung.
Den Sales-Auftrag hat Andreas Diga inne, der seit Ende August als Chief Marketing Officer neben Gründer und TV-Unternehmer Jürgen Hörner wirkt. Diga, der seit den 80er Jahren in Deutschland und Polen Erfahrungen in der Mediabranche auch auf Managementebene gesammelt hat, blickt wie Hörner auf eine Vergangenheit in der ProSiebenSat.1-Gruppe zurück. Jetzt wollen sie Seite an Seite die Eigenvermarktung von Eo TV anschieben und sich mehr vom Werbekuchen abschneiden.
Was sich 2018 bei Eo TV ändern wird
Basis für das Vorhaben ist die GfK-Volllizenz mit der Ausweisung der Werbeblockreichweiten, die Eo TV ab 1. Januar 2018 in Verbindung mit einem etablierten Buchungssystem nutzt. Hörners Fiction-Kanal kann dann tägliche Reichweiten vorweisen, die nach wie vor Voraussetzung in der Fernsehvermarktung sind.
Mit 0,2 bis 0,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 59-Jährigen in den Eo-TV-Empfangshaushalten rechnet das Münchner Senderteam fürs kommende Jahr. Zumal Ende November mit der Hinzunahme von Eo TV im Unitymedia-Kabel weitere 6,4 Millionen Haushalte die technische Reichweite zügig weiter vergrößern und Mitte 2018 unter anderem mit den Vodafone-Netzen weitere Sendegebiete erschlossen werden.
Andreas Diga kann daher selbstbewusst verkünden: "Wir geben Werbekunden eine Leistungsgarantie und gewähren Mediasicherheit." Zumal Eo TV zu Beginn noch mit niedrigeren Reichweitenzahlen in die Eigenvermarktung ziehen wird, die sich im Verlauf des Jahres 2018 allein schon durch das Plus an weiteren Verbreitungsgebieten erhöhen werden.
Diga setzt bei der Eo-TV-Vermarktung auf eine "Mischung aus quantitativen und qualitativen Aspekten". Immer mehr setze sich bei Werbekunden der Wunsch nach Affinität der jeweiligen Zielgruppen zum Produkt durch. Das Argument, dass in Programmumfeldern unter 0,5 Prozent Marktanteil TV-Werbung nicht platziert würde, stuft der neuen Eo-TV-CMO als veraltet ein.
Analog zur Ausrichtung des Programms will Eo TV bei der Eigenvermarktung vor allem europäische Markenartikler ansprechen. 7 Preisgruppen enthält der Mediaplan 2018, den die Münchner jetzt vorlegen. Die Werbeblöcke sollen kurz gehalten, den Werbekunden Exklusivität geboten werden. Auch Singlespots werden platziert, Scharnierwerbung kommt an bestimmten Programmplätzen zum Einsatz. An Buchungsmöglichkeiten finden die Werbekunden ab 2018 klassische Spots, GRP-Packages oder Volumen-Agreements.
Was Eo TV zeigen wird
Apropos Programm: An neuen Fiction-Umfeldern für 20- bis 59-Jährige bietet Jürgen Hörner, ehemals Geschäftsführer von ProSiebenSat.1 TV Deutschland, Zuschauern und Werbekunden für die kommende Saison und 2018 einiges an. Darunter etwa die finnische Reihe "Black Widows", die britische Produktion "Call my Agent" zum Jahresstart, die französische Serie "Versailles", die im Frühjahr loslegen soll, oder auch "Agatha Christie - Mörderische Spiele", mit 18 Episoden eingeplant ab dem 2. Quartal 2018.
Hinzu kommen bei Eo TV europäische Filme aus vielen Genres wie "Who killed Marylin", "Privat Peaceful" und Free-TV-Premieren aus Frankreich ("Black Box", "Eine Hochzeit und andere Hindernisse", "Nix zu verhaften").
Hier der aktuelle Programmtrailer des Münchner Privatsenders:
Mit Vermarkter Goldbach Germany werden Hörner und Diga übrigens in einzelnen Projekten weiter zusammenarbeiten. Alles in allem hat Eo TV für den größeren Einstieg im TV-Werbemarkt noch deutlich mehr vor; eine Teilhabe am Vermarkter-Gattungsevent Screenforce Days wägt das Management ab.