
Jost von Brandis/Movina:
Wenn Außenwerbung zu inszeniertem Bewegtbild wird
Metropolis vereint für Werbungtreibende Kino mit DOOH. Und Movina bringt am Ku'damm Passanten in Trab - Bewegtbild in der Außenwerbung.

Foto: Weischer Media
Digital-Out-of-Home-Medien (DOOH) haben sich ein Standing bei der Werbewirtschaft erarbeitet. Das dokumentieren nicht zuletzt Zahlen zu Bruttoausgaben. Diverse Anbieter gehen nun einen Schritt weiter und verquicken die digitalisierte Außenwerbung noch enger mit dem Internet, mit anderen Gattungen oder mit dem Live-Erlebnis für Nutzer. Wie etwa die Weischer-Media-Spezialagentur Jost von Brandis. Sie bringt beim neuen Konzept Metropolis Kino in den Mix ein, um aus Außenwerbung inszeniertes Bewegtbild zu machen.
Und das funktioniert so: Metropolis kommt in den zehn kaufkraftstärksten Metropolen zum Einsatz. Werbungtreibende sollen hier auf eine hohe "POS-Dichte" treffen, auf viele Multiplikatoren und "hoch vernetzte Trendzielgruppen". Jost von Brandis greift dabei auf das Targeting-Know-how des Kinovermarkters Weischer zurück: Den Kunden können so die genauen Zielgruppen von Kinos und Kinofilmen genannt werden.
Jost von Brandis selbst setzt sein Geo-Targeting ein, um aufzuzeigen, in welchen Gegenden oder Einzugsgebieten die gewünschten Zielgruppen wohnen. Geplant werden kann mit dem Weischer Screen, um die Präsenz in den Metropolen nach einheitlichen Leistungswerten über alle Out-of-Home-Kanäle hinweg und differenziert nach exakten Werbedruck- und Tausendkontaktpreisvorgaben, Zeitschienen und Zielgruppen zu erfassen.
Alles in allem soll beim Einsatz von Metropolis das "Erlebnismedium Kino" als emotionaler Berührungspunkt des Konsumenten mit großer Leinwand und "atemberaubenden Sound" dienen. Danach wird die Kampagne auf digitalen Out-of-Home-Medien in den Metropolen vertieft, der Nutzer wird erneut und verstärkt auf die beworbene Marke aufmerksam gemacht. Udo Schendel, Geschäftsführer von Jost von Brandis, fasst das Konzept so zusammen:
"Die Markenpräsenz auf Digital Out-of-Home-Medien erhält durch die Ergänzung von Kinowerbung einen echten Wirkungsschub, und im Gegenzug profitiert der Markenauftritt auf der großen Kinoleinwand von der Reichweite und der starken Präsenz von Digital Out-of-Home."
Mehr darüber, wie Weischer Media unter anderem mit der Bündelung von Kino- und Außenwerbung nach den Werbebudgets anderer Gattungen greift, lesen Sie in der Printausgabe 15 der W&V. Abo?
Nur auf Berlin und dort auf den Ku’damm begrenzt ist dagegen ein neues Werbekonzept der Movina GmbH. Mit "Interactive Digital Out Of Home" hat das Team um Geschäftsführer Nikolaos Kromidas das nach ihren Angaben "deutschlandweit erste dauerhaft installierte Netz von interaktiven Werbeflächen" etabliert. Hier laufen seit Dezember auf großformatigen LCD-Displays und auf Basis der Software E-Motion die ersten Werbeclips von Firmen wie Dallmayr, Weleda oder Wick. Sie rufen Passanten zur Interaktion auf.
Einige Beispiele für "Interactive Digital Out Of Home" und die Effekte, die vom Movina-Team entwickelt werden: Standbilder oder Videos werden etwa über den Nebeleffekt namens "What the Fog" miteinander verschmolzen. Mit "Have a Blast" transformieren sich Gegenstände, wie beispielweise eine Geschenkbox in Geschenkartikel. Dabei wird das Spiegelbild des Betrachters in die Szene integriert. Die Interaktion mit den Passanten erfolgt dann jeweils mithilfe einer Tiefensensorik-Kamera durch Bewegung und Gesten - wie hier zu sehen:
Das achtköpfige Team von Movina hat Berlin nicht ohne Grund für die Werbepremiere gewählt, stehe die deutsche Hauptstadt doch für "Medien, Streetart und Neuheiten in der Werbebranche", wie es heißt. Was die Kosten angeht, gibt Kromidas zu verstehen: "Der Clou ist, dass die Werbeeinheit bei uns gleich viel kostet wie bei üblichen Premium-DOOH-Formaten. Die interaktiven Effekte sind folglich ein kostenfreier Bonus, der sich bezahlt macht."