
Startup:
Weltbild-Gruppe rettet Tausendkind vor der Insolvenz
Er galt als eines der ersten Corona-Opfer: Der Onlineshop Tausendkind, spezialisiert auf Baby- und Kinderbedarf. Doch jetzt hat sich ein zahlungskräftiger Investor gefunden - die Droege Group.

Foto: Tausendkind
Der Onlineshop Tausendkind hat nach der Insolvenz, die das Startup nicht zuletzt wegen Corona beantragen musste, einen neuen Besitzer: Die Düsseldorfer Droege Group hat den Versandhandel für Baby- und Kinderartikel übernommen und will ihn der Weltbild-Gruppe angliedern. Die Marke solle erhalten bleiben und es sei angedacht, ein Angebot von Tausendkind in allen Weltbild-Filialen einzurichten, teilte die Droege Group mit. Die Übernahme stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.
Das Berliner Unternehmen Tausendkind war 2010 gegründet worden und hatte als Startup Furore gemacht. Nach Angaben der Droege Group hat der Online-Shop rund eine Million registrierte Benutzer. Im Jahr 2019 habe Tausendkind einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro gemacht. Im März musste Tausendkind Insolvenz anmelden. Zum Sortiment zählen Kindermode und -schuhe, Spielzeug, Bücher, Ausstattung und Accessoires sowie Möbel für Baby- und Kinderzimmer. Tausendkind zeichnet sich durch sein Beratungsangebot im Webshop aus sowie sein kuratiertes Magazin und den Webblog. Neben Produkten anderer Hersteller bietet Tausendkind auch Eigenmarken an.
"Tausendkind wird unter dem Dach der Weltbild-Gruppe als Marke positioniert und als eigenständiges Unternehmen geführt", teilte die Droege Group weiter mit. Ob die beiden Gründerinnen Kathrin Weiß und Anike v. Gagern an Bord bleiben, bleibt noch offen.
"Mit Tausendkind haben wir ein Anker-Investment für den Megatrend 'New Generations' getätigt. Ausgerichtet an den Kundenbedürfnissen wollen wir ein attraktives Produktangebot schaffen und dieses langfristig zu einem Kinderkosmos weiterentwickeln", so Ernest-W. Droege, CEO der Droege Group.
Das Konzept der Weltbildgruppe sieht vor, Media- und Non-Media-Produkte entlang gesellschaftlicher Megatrends zusammenzustellen - etwa im Bereich Natur oder im Bereich Gesundheit. "Tausendkind bietet Weltbild-Kunden ein sorgfältig ausgewähltes und liebevoll kuratiertes Sortiment – von den ersten Laufschuhen über zahlreiche Textilien, Geschenke zu verschiedenen Anlässen bis zu komplett eingerichteten Kinderzimmern. Unsere Erziehungsratgeber, DIY-Vorschläge zur Freizeitgestaltung sowie unser Schulbuchangebot bilden die dazugehörige Medien-Klammer", ergänzt Christian Sailer, CEO der Weltbild Gruppe.
Die Weltbild-Gruppe erzielte mit Marken wie Weltbild, Jokers und bücher.de zuletzt einen Umsatz von rund 450 Millionen Euro.
am/dpa