
Museum of Failure:
Welche Innovationen nicht funktionieren
Museums-Macher Samuel West sammelt Produkt-Fails. Im Herbst will er sein Konzept nach München bringen - mit Hilfe der Next-Konferenz.

Foto: Museum of Fails Hollywood / Jake Ahles
Keiner gibt gerne zu, dass er gescheitert ist - gerade viele Deutsche sind Perfektionisten. Sie können nur schwer akzeptieren, sollte etwas schieflaufen. Die Hamburger Next-Konferenz (20./21.09.2018) will damit brechen und ruft zusammen mit Samuel West, dem Gründer des "Museum of Failure", auf, sich zu Fehlern zu bekennen.
In Schweden und den USA zeigt Psychologe West bereits in Ausstellungen, welche Produkt-Innovationen nicht die Gunst der Verbraucher trafen. Und es sind ziemlich bekannte Beispiele dabei: die schlaue Brille eines Internetkonzerns - die Google Glass. Die Konsumenten-Variante fand wohl zu wenige Käufer. Aber inzwischen gibt es immerhin eine Enterprise-Version, die von einigen bekannten Unternehmen eingesetzt wird.
Auch Apple griff mit dem PDA Newton daneben. Nach nur fünf Jahren nahm der damalige Chef Steve Jobs das Gerät wieder vom Markt.
Auf die Liste gehört ebenso die Colgate-Lasagne, die ins Museum in Helsingborg geschafft hat. Wobei sich so mancher Journalist fragt, ob diese Food-Innovation eines Zahnpastahersteller aus der 80er-Jahren vielleicht doch ein moderner Mythos ist.
Farbiges Ketchup brachte der US-Marke Heinz kein Glück. 2000 legte der Hersteller los und verkaufte tatsächlich zu Beginn 25 Millionen Flaschen. Dennoch setzte sich die Idee bei den jungen Kunden nicht durch und Heinz beendete das Abenteuer 2006 wieder.
Macher West sieht auch in Deutschland Potenzial. Er bringt das "Museum of Failure" im September nach München. Doch: Dafür braucht er Exponate. West und die Next-Konferenz hoffen auf die Hilfe der Internet-Nutzer. Sie sollen jetzt "Fehlerempfehlungen" abgeben - per E-Mail oder einfach auf Instagram unter dem Hashtag #FailLikeaGerman. Wenn es ein Vorschlag in die Auswahl schafft, wird der Name des Hinweisgebers neben dem Exponat erwähnt. Auch auf der Bühne der kommenden Next-Konferenz werden die entsprechenden Fails gezeigt.