Missglückte Schönheits-OP:
Web zollt Linda Evangelista Anerkennung für ihren Mut
In den 90ern zählte Linda Evangelista zu den begehrtesten Models der Welt. Ihr Gesicht zierte die Kampagnen von L'Oréal und Prada. Jetzt spricht sie auf Instagram über eine schwer missglückte Schönheits-OP.
Foto: L'Oréal
Sie war das Gesicht von L'Oréal und modelte für die Prada-Kampagne 2008/2009, doch seit einigen Jahren hatte sich das Supermodel Linda Evangelista nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Jetzt hat die 56-Jährige den Grund dafür selbst in den sozialen Medien enthüllt.
Demnach sei eine Fettabsaugung im Jahr 2016 nach der "CoolSclupting"-Methode des Anbieters Zeltiq, bei der Fettansammlungen mithilfe von Kälte entfernt werden, missglückt. "Ich wurde brutal verunstaltet", schreibt Evangelista auf Instagram. Statt Fettzellen zu reduzieren, nahmen sie zu und hätten sie "dauerhaft entstellt". Zwei Versuche, die paradoxe adipöse Hyperplasie chirurgisch in den Griff zu bekommen, scheiterten. "PAH hat nicht nur meinen Lebensunterhalt zerstört, sondern mich auch in einen Teufelskreis aus tiefer Depression, tiefer Traurigkeit und abgrundtiefem Selbsthass gestürzt", schrieb sie. "In diesem Prozess bin ich zu einer Einsiedlerin geworden."
Wie zu erwarten war, explodierte anschließend das Social Web. Zahlreiche ehemalige Weggefährten Evangelistas meldeten sich mit tröstenden Botschaften zu Wort. So kommentierte Naomi Campbell stellvertretend für viele andere: "Ich applaudiere für Deinen Mut und Deine Stärke, Deine Erfahrungen zu teilen und nicht mehr von ihr als Geisel gehalten zu werden." Und Karen Elson schrieb: "Unsere Identität als Frauen wird davon bestimmt, wie wir aussehen. Die Medien bauen uns auf und machen uns nieder. Ich bewundere Dich, niemand kann Dir Dein Wesen nehmen."
Evangelista reichte am Dienstag beim US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York auch Klage gegen Zeltiq Aesthetics Inc. Sie fordert 50 Millionen Dollar Schadenersatz für ihre Qualen und den Verlust von Lebensqualität. Die Summe klingt fast wie ein Schnäppchen. In einem Interview mit der Modezeitschrift "Vogue" sagte sie im Jahr 1990: "Für weniger als 10.000 Dollar am Tag stehen wir gar nicht erst auf."
