Onlineapotheke Vitalsana:
Warum Ströer florierendes Geschäft verkauft
Vitalsana gehörte 2016 auf die Ströer-Einkaufsliste - und wird jetzt schon wieder veräußert. Der Kölner Vermarkter hat dafür gute Gründe.
Nach einer langen Reihe von Zukäufen sortiert Ströer aus: Das Kölner Unternehmen trennt sich von der Onlineapotheke Vitalsana. Das erst 2016 erworbene Geschäft, das sich nach Ströer-Angaben vom Donnerstag "herausragend weiterentwickelt" hat, geht an die Zur Rose-Gruppe, zu der auch die Marke DocMorris gehört. Details über den Kaufpreis werden nicht gemacht. Ströer soll Medienpartner der Ex-Schlecker-Tochter Vitalsana bleiben.
Der expansive Außenwerber und größte deutsche Digitalvermarkter begründet den Schritt damit, dass sich Ströer "stärker auf Businessmodelle entlang des Marketing- und Sales-Funnels" konzentrieren wolle. Es sollen also "Branding-, Performance- und Dialogprodukte" im Mittelpunkt stehen. Und offenbar auch die Gewinnmaximierung, zumal Co-CEO Christian Schmalzl den Deal mit den Worten kommentiert, Ströer habe "diese gute Gelegenheit genutzt, unser Handelsgeschäft unter der Marke Vitalsana gewinnbringend zu veräußern".
Zu Schmalzls Zielvorgabe "kundenzentriertestes Medienunternehmen mit einem integrierten Portfolio" passen nun eher andere Übernahmen wie T-Online oder Avedo. Auch die Unternehmenszahlen geben den Kölnern bei ihrer Strategie Recht: Ein Plus von 45 Prozent beim Ebitda nach neun Monaten in diesem Jahr verkündete Ströer erst vor zwei Wochen. Die Kölner als Neubesitzer von Interactive Media, OMS oder Statista wachsen mit Online, Mobile und Out-of-Home.