Mipcom in Cannes:
Warum Hollywoodstars TV nicht mehr als Abstieg empfinden
Egal, ob Kino, Fernsehen oder Theater - Kinostars wie Donald Sutherland wollen gute Arbeit machen. Er produziert wieder eine Serie und spricht dazu auf der Mipcom.
Kinostar Donald Sutherland findet TV-Rollen heute attraktiver für Schauspieler als früher. "Schauen Sie sich an, was Kevin Spacey in ‚House of Cards‘ macht, es ist einfach wundervoll", sagte der 79-Jährige ("Die Tribute von Panem - Catching Fire") auf der weltgrößten Fernsehmesse Mipcom. "Gute Schauspieler wollen einfach die Möglichkeit erhalten, gute Arbeit zu machen. Ob das jetzt für Kino, Fernsehen oder Theater ist, das spielt keine Rolle." Hinzu kommt ein geregeltes Einkommen über einen längeren Zeitraum, sollte die Produktion beim Publikum gut ankommen. Der aus Kanada stammende Weltstar wird auch in der dritten Staffel der TV-Reihe "Crossing Lines" mitwirken. Zurzeit befindet sich die Münchener Tandem Communications, die die internationale Krimiserie produziert, in Verhandlungen über die Finanzierung. Sutherland selbst stellte in Südfrankreich die Zeichentrickserie "Pirate's Passage" vor, an der er als Produzent und Drehbuchautor mitgewirkt hat.
Besonders stark setzt die Time-Warner-Serienschmiede HBO mittlerweile auf Promis aus Hollywood. Für die erste Staffel von "True Detective" waren noch Woody Harrelson und Matthew McConaughey im Einsatz. Colin Farrell und Vince Vaughn lösen sie in Staffel zwei ab. Ab Anfang 2015 wird "Master Class" produziert. Die Hauptrolle in der Verfilmung des Bühnenstücks über Maria Callas übernimmt Meryl Streep, die bisher 18 Mal für den Oscar nominiert worden ist. Im Dezember plant HBO mit der vierteiligen Miniserie "Olive Kitteridge" eine neue Romanverfilmung. Die Hauptfigur spielt "Fargo"-Star und Joel-Coen-Gattin Frances McDormand. In einer Nebenrolle zu sehen: Bill Murray ("Und täglich grüßt das Murmeltier"). Und: "Breaking Bad"-Star Bryan Cranston soll in einem HBO-Fernsehfilm den früheren US-Präsidenten Lyndon B. Johnson spielen.
Die Mipcom in Cannes gilt als die größte Fernsehmesse der Welt. Rund 12.000 Medienmanager, Produzenten und Senderverantwortliche sowie Ein- und Verkäufer für Programme aus aller Welt treffen sich hier noch bis Donnerstag, um Fernsehinhalte zu erwerben oder zu verkaufen. Mittlerweile sind auch viele Streamingdienste und Online-Firmen an der Croisette auf der Suche nach Inhalten.
ps/dpa