5. Abschied vom Leadagentur-Modell

Werbungtreibende bemühen sich derzeit verstärkt, die strategische Kontrolle über das Marketing zurückzugewinnen: Unternehmen wie Allianz und Deutsche Telekom verabschieden sich vom Leadagentur-Modell.

6. Trend zu Inhouse-Lösungen beim Mediaeinkauf

Die Entwicklung hin zu Programmatic Advertising befeuert bei Werbungtreibenden die Lust, beim Mediaeinkauf Inhouse-Lösungen auszuprobieren und auf die Agenturen als Mittler zu verzichten. Dadurch könnten mittelfristig die Margen wegbrechen.

7. Kampfansage der Consultingfirmen

Unternehmensberatungen und Technologiefirmen nutzen die Digitalisierung des Marketings dazu, den Media- und Werbeagenturen ihr angestammtes Feld streitig zu machen.

8. Druck der Kapitalmärkte

Das vergangene Geschäftsjahr verlief für WPP enttäuschend. Die Zeichen stehen auf Stagnation. Die Aktie hat mehr als ein Drittel ihres Wertes verloren. Hedgefonds wetten Milliarden gegen die großen Werbeholdings.

9. Machtvakuum an der Spitze

Martin Sorrell war für WPP mehr, als es Uli Hoeneß für den FC Bayern ist. Falls sich die Suche nach einem Nachfolger lange hinziehen wird, hätte das schädliche Auswirkungen auf die Gruppe, da gerade jetzt wichtige strategische Weichenstellungen nötig sind.

10. Firmenkultur

Trotz des unablässigen Trimmens auf Rendite hat sich in manchen WPP-Häusern bis heute eine Agenturkultur halten können, die an "Mad-Men"-Zeiten erinnert. An der globalen JWT-Spitze gab es einen Aufsehen erregenden Sexismus-Skandal.  Erst vergangene Woche wurde bei WPP der Alkoholkonsum am Arbeitsplatz verboten und die Bar-Rollwagen wurden abgeschafft.


Autor: Markus Weber

Markus Weber ist seit 20 Jahren Mitglied der W&V-Redaktion. Als Nachrichtenchef ist er für die aktuellen Themen auf wuv.de zuständig. Darüber hinaus ist er innerhalb der Redaktion der Themenverantwortliche für "CRM & Data". Aufgewachsen ist Markus auf einem Bauernhof im Württembergischen Allgäu. Mit fünf Geschwistern.