
Vulkanausbruch stoppt Messebesucher
Eyjafjallajökull machte nicht nur dem indischen Verkehrsminister Kamal Nath einen Strich durch die Rechnung, sondern auch vielen anderen Besuchern und Veranstaltern.
Kamal Nath bleibt zuhause. Eigentlich hatte der indische Verkehrsminister nach München kommen wollen, zur weltgrößten Baumaschinen-Messe bauma, deren Partnerland diesmal Indien ist. Eyjafjallajökull machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Die Aschewolken des isländischen Vulkans, seit Tagen Alleinherrscher im europäischen Luftraum, verhinderten Naths Anreise. Und nicht nur seine: Besucher aus Asien, Afrika, aus Nord- und Südamerika lassen bislang auf sich warten. „Das ist schon eine bittere Situation“, räumt Messechef Klaus Dittrich ein. Immerhin machte Publikum aus Übersee bei der letzten bauma 2007 einen Anteil von 20 Prozent aus.
Auch Veranstaltungen rund um die Messe leiden, weil Referenten nicht eintreffen. Das Programm zum Schwerpunktthema Indien strich die bauma-Leitung deshalb um die Hälfte zusammen. Weit unangenehmer: Potenzielle Auftraggeber, mit denen Teilnehmer rechneten, bleiben aus. Im Web etwa sind noch „zahlreiche Delegationen und hochkarätige Besucher“ aus Indien angekündigt, dazu die Empfehlung: „Nutzen Sie als Aussteller das Potenzial dieser aufstrebenden Region, die einen Bau-Boom erlebt, der seinesgleichen sucht.“ Wer seine Messepräsenz darauf zuschnitt, sieht sich derzeit enttäuscht. Die Stimmung sei dennoch gut, so Dittrich: „Auswirkungen auf die Auftragslage befürchten Aussteller momentan nicht.“ Allerdings: „Sollte der Flugverkehr die ganze Woche ruhen, sieht es natürlich düster aus für die Stimmung.“ Bis Sonntag dauert die bauma. Der Countdown tickt.
Der Hannover Messe (19. bis 23. April) läuft gleichfalls die Zeit davon. 15 Prozent der Besucher kommen auf dem Luftweg nach Niedersachsen. Wenn sie denn können. Zurzeit ist eine Öffnung des deutschen Luftraums nicht in Sicht. Dienstagmittag verlängerte die Deutsche Flugsicherung die Sperrung bis zum Abend (20 Uhr). Lediglich ein paar hundert Maschinen starten und landen heute bundesweit dank Sondergenehmigungen - weniger als 10 Prozent des üblichen Aufkommens.