Bei Twitter bricht der WM-Gewinn ebenfalls alle Rekorde: Während des Spiels wurden 32,1 Millionen Tweets abgesetzt, allein zum Zeitpunkt des Götze-Tors über eine halbe Million. Und zum Abpfiff schraubte sich die Zahl der Tweets auf über 618.000 hoch. Torschütze Mario Götze ist der meist erwähnte deutsche Spieler, gefolgt von Manuel Neuer und Christoph Kramer.

Viel beachtet war auf Twitter natürlich das DFB-Team-Selfie mit Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck:

Google hatte schon zum Halbfinalsieg den Deutschen ein eigenes Doodle spendiert: Nun gibt es noch ein neues, das bei Google.de angezeigt wird.

Die deutsche Presse überschlägt sich mit Gratulationsmeldungen.

Die "Süddeutsche Zeitung" feiert das deutsche Fördersystem: "In einem Land, wo der blecherne Begriff Reformstau eine besondere Bedeutung hat, ist das eine bemerkenswerte Entwicklung." Und das "Handelsblatt" freut sich: "Die Wirkung wird länger spürbar sein, weil Fußball rund um den Globus einfach so ungeheuer wichtig ist. Dieser Titel wird Deutschland dauerhaft helfen, gerade auch außerhalb des Sports." Nur eine traurige Stimme sticht aus dem Jubel-Reigen aus. Der "Postillon" bedauert das deutsche 'WM-Aus nach nur sieben Spielen'."

Die "Bild" feiert mit einem eigenen Twitter-Selfie:

Die "Bild" hat außerdem noch ein Interview ausgegraben, das Thomas Müller mit einer kolumbianischen Reporterin geführt hat. Darin antwortet er übermütig im feinsten Bayerisch: "Das interessiert mich einen Scheißdreck!"

Und wie sehen es die ausländischen Journalisten? "Am Ende gewinnen immer die Deutschen", kommentiert der griechische Nachrichtensender Skai. Die "Los Angeles Times" würdigt den Durchhaltewillen der deutschen Mannschaft: "Es hatte mehr Drehungen und Wendungen und fast so viel Blut wie ein Schwergewichtskampf. Aber letztlich gab einer der Kleinsten Deutschland den so lange ersehnten Titel." Während die französische Konkurrenz das Fördersystem des DFB als Sieger betont. "Le Parisien" schreibt: "Deutschland ist nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch in Sachen Fußball eine Supermacht." Die "NZZ" analysiert: "Diese Deutschen sind ein Sonderfall der Fußballgeschichte".

Und wie war das jetzt mit dem Waldmeister-Titel, den die "Sesamstraße" feiert?

Übrigens, die aktuelle W&V, EVT 14.7., zeigt eine umfassende Medien-Bilanz der WM: Wer ist der Gewinner, wer verliert? Ein Abo gibt es hier.


Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.