Heißt authentisch ehrlich? Jetzt mal ehrlich: Wenn ein FC-Bayern-Spieler einen Audi fährt, dann weiß man: Der Kicker hat das Auto vor die Garage gestellt bekommen. Na und? Man kann ja trotzdem Lust bekommen, Audi zu fahren, wenn man weiß oder sieht, dass Thomas Müller vier Ringe am Grill hat.

Pubertät

Ist es nicht vielmehr so, dass sich die Gattung Influencer-Marketing schneller entwickelt als unsere Haltung dazu? Die jungfräulichen Zeiten, in denen Instagram-Posts Grassroot-Marketing waren, sind längst vorbei. Gepostete Bilder von Instagrammern sind keine spontanen Reflexionen aus der unverfälschten Community-Seele. #nofilter ist ein Traum. Instagram ist in der Pubertät. Plötzlich gibt es verstörende Szenen.

Deshalb gehört Influencer-Marketing ins Abklingbecken. Weg mit den romantischen Erwartungen an die Wirkung dieser Gattung. Mit Influencern kann man sich nicht die Liebe einer Zielgruppe kaufen. Man kann nur etwas anstoßen, eine Reaktion triggern.

Aber zumindest sollte man vorher realistisch planen, was man überhaupt will.

„Ist der Bifi-Post von Donna Adrienne schlechte Werbung?”


Autor: Rolf Schröter

Rolf Schröter ist Chefredakteur der W&V und interessiert sich nicht nur deshalb prinzipiell für alles Mögliche. Ganz besonders für alles, was mit Design und Auto zu tun hat. Auch, wenn er selbst gar kein Auto besitzt.