Konsolidierung geplant:
Visa lässt um globalen Kreativetat pitchen
Der aktuelle von Corona geprägte Zeitpunkt biete sich für eine Etatüberprüfung an, heißt es von Visa. Die beiden bisherigen Etathalter dürfen verteidigen. Offensichtlich ist aber eine Konsolidierung geplant.
Das US-Kreditkartenunternehmen Visa überprüft seinen globalen Kreativetat. Zu dem Wettbewerb sind auch die beiden Etathalter BBDO und Saatchi & Saatchi eingeladen. Branchenbeobachter gehen aber davon aus, dass alle großen Werbeholdings ihren Hut in den Ring werfen werden. Zu erwarten sind dabei vor allem maßgeschneiderte Netzwerk-Lösungen.
Die Omnicom-Agentur BBDO hält seit 2012 den weltweiten Kreativetat, der zur Publicis Groupe gehörende Dienstleister Saatchi & Saatchi zeichnet seit 2015 für die Kreation von Visa Europe verantwortlich. Offensichtlich möchte Visa nun aber den Etat bei einer Agentur konsolidieren. Das Volumen des globalen Etats liegt bei geschätzten 200 Millionen Dollar.
Laut einer Mitteilung des Kartenunternehmens ist der gegenwärtige Zeitpunkt, der vor allem durch die Corona-Pandemie geprägt sei, der "natürliche Wendepunkt" für eine Etatüberprüfung, "ein Moment der Selbstüberprüfung und Veränderung". Deshalb wolle das Unternehmen sich selbst und seine Partner neu herausfordern, "um sicherzustellen, dass die Marke Visa eine der weltweit stärksten bleibt". Vom neuen Kreativpartner wird erwartet, dass er sowohl für die übergeordnete Markenstrategie als auch fürs Tagesgeschäft Lösungen anbieten kann.
Eine Entscheidung in dem Wettbewerb, der intern durchgeführt werden soll, wird nicht vor Ende des Jahres erwartet. Der Mediaetat, der bei der Publicis-Agentur Starcom liegt, ist vom Ausgang des Pitches nicht betroffen, wie das Unternehmen betont.
Wegen der Zunahme von Kartenzahlungen während der Pandemie geht Visa, wie andere Zahlungsdienstleister auch, eher gestärkt aus der Coronakrise hervor. Gleichzeitig nimmt allerdings der Konkurrenzkampf in diesem Segment durch neuere Anbieter wie Apple, Samsung oder Paypal weiter zu.