
Produktpiraterie:
Unerfreulicher Trend: Plagiate per Post
Neues Allzeithoch: Im Vorjahr hat der deutsche Zoll Waren im Wert von 224 Millionen Euro aufgegriffen. Besonders stark ist der Anteil gefälschter Waren gewachsen. Sie finden ihre Abnehmer vermehrt auf dem Postweg.

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Es ist eine Zahl, die aufhorchen lässt: 2019 beschlagnahmte der deutschen Zoll Waren im Wert von 224,45 Mio. Euro, ein neues Allzeithoch. Einen besonderen Zuwachs in Bezug auf die Warenwerte erlebten dabei gefälschte, hochpreisige Waren aus dem Bereich des persönlichen Zubehörs, wie Sonnenbrillen, Taschen, Uhren und Schmuck. Ihr Anteil wuchs um mehr als 50 Prozent. Dementsprechend hat der finanzielle Schaden für Verbraucher mit jedem gefälschtem Artikel zugenommen. Eine beängstigende Entwicklung.
Markenverband fordert Politik zum Handeln auf
Zudem wurde über die Hälfte der Fälschungen in der Post aufgegriffen, was ein Beleg dafür ist, dass sich Onlinehandel mit Plagiaten in Verbindung mit Postversand als Vertriebsweg für Produkt- und Markenfälscher etabliert hat. "Binnen Monatsfrist ist der Politik von Europol, Interpol und dem Deutschen Zoll in aller Deutlichkeit vor Augen geführt worden, wie dramatisch die durch Produkt- und Markenpiraten verursachten Schäden für Verbraucher und Markeninhaber sind, wie intensiv Fälscher Onlinevertriebswege nutzen und welche gesundheitlichen Gefahren den Verbrauchern drohen", sagt Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer Markenverband. Er fordert: "Es gibt keine Entschuldigung mehr, dass die modernen Vertriebswege der Produkt- und Markenpiraten nicht durch beherztes Handeln der Politik ausgetrocknet werden."