
Großflächenkampagne:
True Fruits feiert Plastikflaschen
Und natürlich ist das, wie eigentlich alle Werbekampagnen von True Fruits, ironisch gemeint: Die Getränke der Marke sind vor allem in Glas abgefüllt.

Foto: True Fruits
Eigentlich erzählt True Fruits mit dieser Kampagne eine Geschichte des Scheiterns: "Ein Jahr lang haben wir nach einer Alternative für unseren Plastikdeckel gesucht, doch wir haben es einfach nicht geschafft", verkündet die Firma.
Konkret ging es um Smoothies mit Knusperzutaten. Die waren extra verpackt und im Deckel auf dem Fruchtpüree beigegeben. Doch der bestand aus Plastik - weil er Kritrien wie Dichtigkeit erfüllen musste. Mit den sonst verwendeten Blechdeckeln war das nicht möglich.
Darum rief True Fruits vor einem Jahr seine Kunden dazu auf, Vorschläge zu schicken: Wie könnte man die "Toppings" unterbringen, ohne Plastik zu verwenden?
Nun teilt True Fruits mit: "Leider konnten wir darunter keine Alternative finden, die all unsere komplexen Voraussetzungen erfüllte. Wir hatten uns als Ziel gesetzt, innerhalb eines Jahres eine Lösung zu finden, denn weiter Plastik anzubieten ist einfach keine Option für uns. Wir geben auf: Plastik ist & bleibt einfach für im Meer & ewig scheiße!"
Die Lösung der Bonner Firma sieht nun so aus: keine Knuspertoppings mehr. Gewohnt deutlich heißt es auf der Website: "Scheiß Plastik."
True Fruits vertritt die Haltung, dass es nicht nur beim Inhalt auf Qualität ankomme, sondern auch bei der Verpackung. Plastik bleibe ewig erhalten, unter anderem in den Weltmeeren und in Form von Mikroplastik. Das sei, so das Unternehmen, keine Option.
Darum bietet True Fruits unter anderem verschiedene Flaschenaufsätze für seine Behälter an: Upcycling, indem die True-Fruits-Flaschen im Haushalt weiterverwendet werden können.
Kommuniziert wird die Entscheidung gegen Plastikdeckel nun in einer Plakatkampagne in deutschen Städten sowie in Wien.
"Sag Ja zu Plastik!", verkündet die ein Seite. Und verweist unmissverstädnlich auf Wettbewerber. Die andere stellt die "glasklare Entscheidung" von True Fruits dar: Smoothie, Flasche, Metalldeckel mit Schraubverschluss.
Neun Riesenplakate und 116 Plakatflächen sind bis Ende April in den Ballungsräumen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt und in Wien zu sehen (Partner in Deutschland ist Ströer, in Österreich Epamedia & Megaboard).
Die Kampagne entstand inhouse und soll rund 28 Millionen Kontakte generieren.
Nicht zuletzt bei den vielen jungen Menschen, die derzeit für #FridaysForFuture weltweit in den Städten für Klimaschutz auf die Straße gehen, dürfte das gut ankommen. Und nach dem Ärger rund um die vermeintlichen Rassismus-Motive vielleicht wieder ein wenig die Wogen in der Zielgruppe glätten.