Für den Klub war es höchste Zeit, wieder einen Hauptsponsor zu finden (das Engagement der Targobank wurde reduziert; es brachte Werder bis zu acht Millionen Euro im Jahr), denn unbestätigten Medienberichten zufolge soll der Klub rund fünf Millionen Euro jährlich durch den Vertrag erhalten, schreibt das "Hamburger Abendblatt". Und Bremen braucht das Geld dringend. Hinzu kommt: Werder hat die Werberechte an den Vermarkter Infront abgegeben - und der verspricht fünf Millionen im Jahr dafür. Diese Summe ist aber hinfällig, wenn der Klub einen Sponsor ablehnt, berichtet N-TV - und mal sich schon süffisant die "Wortspielhölle" aus, die Verein und Fans nun droht.

Nun also bemühen sich die Klubverantwortlichen um Schadensbegrenzung: "Wir haben uns für Wiesenhof entschieden, nachdem wir uns in intensiven Gesprächen mit den Verantwortlichen über den Betrieb, die Motivation und die Ziele ausgetauscht haben", sage Allofs, Filbry und Fischer. "Wir werden in ständigem Kontakt sein und uns auch vor Ort über die Produktionsstätten von Wiesenhof informieren." Da kommt eine Menge Arbeit zu auf die Fußballexperten. Die aber heute schon wissen: "Wiesenhof hat mehr zu bieten als man denkt. Im Leitbild des Unternehmens sind Leitsätze wie ökologisches und nachhaltiges Denken, verantwortungsbewusstes Handeln, Pflegen einer offenen Kommunikation, Sicherheit und Vertrauen für den Kunden sowie Wertschätzung und Respekt gegenüber den Mitarbeitern verankert."

Wiesenhof bekommt für seinen Einsatz das Logo auf die Trikotbrust von Bundesliga-Mannschaft, Trainerstab  und der U-11- bis U-23-Mannschaften, Präsenz im Weser-Stadion sowie im Online- und Offline-Bereich. Für den Geflügelhersteller, der zur  PHW-Gruppe, Rechterfeld, gehört, ist es der erste Auftritt in der Bundesliga. Im Sportsponsoring war Wiesenhof von 2001 bis 2007 aim Radsport aktiv.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.