
Tramitz als Peugeot-Testimonial: "Die Amis machen uns das vor"
Christian Tramitz unter Strom: Der Comedian wirbt als überdrehter Werbefilmer "Kuki Seiler" viral für das neue Elektroauto von Peugeot. W&V Online zeigt drei Spots vorab und bringt das Exklusiv-Interview mit Tramitz alias "Kuki".
Christian Tramitz tritt in mehreren Virals für das Elektroauto iOn von Peugeot auf. Ab kommende Woche werden die drei Filmchen mit dem bayrischen Comedian gestreut. Die Idee dazu stammt von Euro RSCG, Düsseldorf. Die Produktion übernahm Tango Film, München. Für den französischen Automobilkonzern sind die Tramitz-Spots eine echte Werbe-Premiere: „Mit der viralen Kampagne entdecken wir für unser Unternehmen neue Wege der Kommunikation“, erklärt Thomas Schalberger, Direktor Marketing und Kommunikation, Peugeot Deutschland.
Christian Tramitz verrät W&V Online, warum er schon seit Kindertagen ein Auge für gute Werbung hat und wie es zu seinem ersten Einsatz als Testimonial kam.
Herr Tramitz, es gibt viele Promis, die oft als Testimonial auftauchen. Sie nicht.
Ab und an gibt es schon Anfragen, aber bisher ist nie etwas daraus geworden.
Wie kam es dann zur Ihrer Zusammenarbeit mit Peugeot?
Zum Glück lagen die Verantwortlichen humormäßig auf meiner Linie. Und: Für ein Elektroauto muss man sich wenigstens nicht schämen.
Und für was würden Sie sich schämen.
Bei Klopapier oder Produkten für Blasenschwäche vielleicht. Aber: Wenn es gut gemacht ist...
Ihnen geht Werbung also nicht gegen die Künstler-Ehre?
Die Zeiten sind vorbei, dass man als Schauspieler Hemmungen hat. Die Amis machen uns das vor. So gibt es mit George Clooney fantastische Sachen. Werbung ist mittlerweile ein Teil von Kunst – und teilweise hochwertiger als irgendwelche TV-Serien. Ich bin aber ja auch wahnsinnig vorbelastet, da mein Vater eine Werbefilm-Firma hatte. Früher musste die ganze Familie immer Werbeblöcke anschauen. Mein Vater hat dann immer gebrüllt: Das ist von uns! Und dadurch bin ich mit ungefähr 19 Jahren als Tri Top-Flasche verkleidet in einem Spot aufgetreten. Außerdem war ich für Wrigley's Spearmint der Mann, der mit einer großen Kaugummi-Packung über einen Busch hüpft. Damals wollte ich aber nur Geld verdienen.
Wie sehr haben Sie sich selbst in die Peugeot-Virals eingebracht?
Zuerst war geplant, alles mit Darstellern zu inszenieren. Dann entstand zusammen mit Euro RSCG die Idee, mich zu tarnen und die Reaktionen der Leute einzufangen, also in etwa das Versteckte Kamera-Prinzip. Ein Film hat die abstruse Geschichte, dass wir für einen Werbespot den iOn über ein Haus schießen wollen. Das war schon ein riskantes Unterfangen. Ich finde es gut, dass Peugeot so mutig war.
Die Virals sind also Werbung, wie Sie sich das vorstellen?
Ja, mir gefällt die schräge Herangehensweise. Es gibt in Deutschland viele Spots, bei denen ich denke: Wer schaut sich das an? Da sind andere Länder wirklich weiter, zum Beispiel in Skandinavien oder Spanien.
Fahren Sie jetzt selbst ein Elektro-Auto?
Es ist schon toll, wenn ein Auto kein Benzin braucht. Ich fand es sehr ungewohnt, dass man gar nichts hört. Leider ist der iOn für mich etwas zu klein, da ich vier Kinder habe. Sobald es aber eine größere Variante gibt, natürlich.