Gruner + Jahr:
Timo Busch kauft G+J Entertainment Media
Der Kölner Jungverleger Timo Busch erwirbt zum 1. Juli sämtliche Anteile der bisherigen Gruner-Tochter G+J Entertainment Media GmbH in München.
Was nach dem Wegzug von „Neon“ und „Nido“ nach Hamburg von Gruner + Jahr noch in München übrig geblieben ist, gehört nun zum großen Teil dem Kölner Verleger Timo Busch. Sein neu gegründetes Label Busch Business Media erwirbt zum 1. Juli sämtliche Anteile der bisherigen Tochter G+J Entertainment Media GmbH in München. Knapp 100 Mitarbeiter sind von der Maßnahme betroffen, sie wurden am Dienstagvormittag informiert.
Der 1981 gegründete Verlag bringt unter anderem die Fachmedien "Blickpunkt:Film", "VideoMarkt", "MusikWoche" und "GamesMarkt" heraus. Hinzu kommt das digitale B2B-Dachangebot Mediabiz sowie Publikumsmedien wie "Treffpunkt Kino" und kino.de. „Busch Business Media wird die G+J Entertainment Media GmbH am Standort München weiterführen und zusammen mit eigenen Aktivitäten Ausbauen“, heißt es aus Köln. Timo Busch fügt hinzu: "Mit der G+J Entertainment Media GmbH gewinnen wir nicht nur etablierte Marken, sondern vor allem ein sehr erfahrenes Team.“ Der Gründer der Kino-Postille „Kino & Co“ will den Verlag als Teil von Busch Business Media weiterentwickeln.
Seit geraumer Zeit war im Markt zu hören, dass sich Gruner & Jahr für einen höheren einstelligen Millionenbetrag von der Münchner Tochter trennen möchte, die die Hamburger selbst erst 2007 erworben hatten. Gruner wollte sich damals die umfangreichen Datenbanken sichern, die der vormalige Entertainment Media-Verlag aufgebaut hatte. Eine zentrale Rolle in der Vermarktung spielte das Entertainment-Portal Kino.de. In die neue Strategie des Hauses passt G+J Entertainment Media nun nicht mehr: Konzernlenkerin Julia Jäkel möchte mit Communities of Interest nurmehr rund um die Kernthemen des Hauses Gruner + Jahr die Marken auf allen Verbreitungswegen ausbauen. Nur wenige Wochen nach Verkündung der neuen Konzernstrategie nahm bei G+J Entertainment Media der langjährige Geschäftsführer Peider Bach seinen Hut. Wer sein Nachfolger an der Spitze des Münchner Film-Verlagshauses wird, muss nun Timo Busch bestimmen und verkünden.