
The Social Network: Was halten Sie vom Facebook-König?
David Finchers Film "The Social Network" will jetzt auch die deutschen Kinocharts erobern. W&V Online bringt die Filmkritik aus der Fachperspektive – und wir verlosen Kinokarten.
Für die Digitalbranche und Unternehmen ist Facebook seit langem ein Riesenthema. Mit dem Kinostart von "The Social Network" wird nun auch das breite Publikum in die Diskussion mit einsteigen: Was ist das eigentlich für einer, dieser Mark Zuckerberg, und wie ist das zugegangen, dass ein paar Harvard-Bubis ein Projekt hochziehen, das schon nach wenigen Jahren von einer halben Milliarde Menschen genutzt wird?
David Finchers (Sieben, Zodiac) Kinofilm hat in den USA die Kinocharts im Sturm erobert. Ähnliches wird auch hierzulande passieren. Denn nicht nur das Interesse am Thema ist bei vielen da. Der Film kann auch mit einem namhaften Team punkten – und ist hervorragend gemacht. Statt dröger Businesspläne und Programmierdetails geht es um die Typen, die hinter einem solchen Start-Up stehen; um die Motivation, ein solches Projekt hochzuziehen und um die Grundbedürfnisse der Menschen, die das Social-Network so erfolgreich bedient.
Mark Zuckerberg hatte im Vorfeld wenig Lust, mit dem Drehbuchautor Aaron Sorkin zu sprechen. Nicht zu unrecht. Im Film verkörpert Jesse Eisenberg ihn als Nerd, dessen wesentlicher Impuls für Facebook das eigene gestörte Sozialverhalten ist: Facebook soll ihm den Respekt und die Verbindungen bringen, nach denen er sich diesseits des Bildschirms erfolglos sehnt.
Der filmische Zuckerberg ist ein Typ, dem die Vorstellung, dass es etwas wichtigeres als Bildschirmcode geben kann, völlig fremd ist. Dem asozialen Programmierkönig, der sich stets große Mühe gibt, ein Mistkerl zu sein, stellt der Film andererseits Glamourtypen als Mit-Akteure des Facebook-Gründungsmythos gegenüber. Da sind die erfolgsverwöhnten Schnösel, die ihn verklagen, weil er angeblich ihre Idee geklaut hat (die Winklevoss-Brüder), der smarte Volkswirt Eduardo Saverin, der als Mitgründer das Kapital liefert und der schillernde Dotcom-Badguy Sean Parker (Gründer von Napster).
Fincher ist das Kunststück gelungen, unterhaltsam und verständlich einen großen Internet-Gründungsmythos auf die Leinwand zu bringen. Es geht nicht um Code, es geht um Atmosphäre und Typen. Das ganze wird mit beachtlicher Dynamik erzählt, die selbst Verhöre am Anwaltstisch bewegt präsentiert. Freilich ist das Ganze die dramatisierte Fassung. Das letzte Urteil, ob da alles mit rechten Dingen zuging, gibt der Film nicht ab. Dafür setzt er dunkle Flecken auf dem Saubermann-Image dezidiert ins Bild.
Die Frage ist: Wie deckt sich das mit dem, was die Branche tatsächlich über Zuckerberg und über Facebook denkt? Welches Image haben sie? Wird der Film diesem gerecht? Oder verändert der Streifen das, was der eine oder andere bislang dachte?
Sagen Sie uns, was sie von Zuckerberg, Facebook und dem Film halten: Am besten direkt über unsere Facebook-Fanpage – oder via Mail an: ralph-bernhard.pfister@wuv.de.
Dazu verlosen wir zwei Mal zwei Kinotickets für "The Social Network", die uns freundlicherweise von Sony Pictures Television zur Verfügung gestellt wurden. Das Gewinnspiel läuft bis zum 10. Oktober 2010.
Zur Teilnahme am Gewinnspiel einfach hier klicken: wuv.de/gewinnspiel.