Tech-Kolumne:
TechTäglich: Niko Kovač steigt bei Tech-Startup ein
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem neuen Job von Niko Kovač und mit der Klimakatastrophe auf der Fortnite-Insel.
Niko Kovač und Roland Trettl steigen bei Tech-Startup ein
In Deutschland hat es bisher noch kaum jemand mitbekommen – aber Ex-Bayern-Trainer Niko Kovač hat einen neuen Job. Der unglückliche Vorgänger von Hansi Flick bleibt vorerst außerhalb des Fußballs aktiv und ist neuer Gesellschafter des Salzburger Tech-Startups Ozonos. Die Österreicher stellen Luftreiniger her, die nicht nur Gerüche und Aerosolfette in der Küche beseitigen, sondern auch Viren, Keime, Schimmelpilzsporen und Allergene. Kovačs Kontakt zu den Firmengründern rührt offenbar noch aus seiner Zeit als Co-Trainer bei Red Bull Salzburg her.
Nachdem es in der Bayern-Kabine in der Ära Kovač bisweilen dicke Luft gab, unter anderem mit "Notnagel" Thomas Müller, setzt der Trainer nun auf Luftreinigung: "Nicht nur für Athleten sind optimale Verhältnisse wichtig, um maximale Leistung zu bringen." Die Aircleaner von Ozonos sind als mobile Lösung mit nicht einmal drei Kilo Gewicht verfügbar, und auch versteckt in Steh- oder Deckenleuchten. Die Preise starten bei 1.099 Euro. Zum Gesellschafterkreis gehört ab 1. Juli auch der Südtiroler Fernsehkoch Roland Trettl, ebenfalls aus dem Red-Bull-Dunstkreis. Er freut sich in der aktuellen Pressemitteilung, dass "ich mich mit Ozonos wirklich von meiner Dunstabzugshaube verabschieden kann".
Amazon: Echo Auto jetzt auch in Deutschland
Wer bislang vermisst hat, dass ihm Alexa auch im Auto zuhört – der wird ab sofort versorgt. Denn Amazon bietet seine mobile Lösung "Echo Auto" jetzt für 59,99 Euro auch in Deutschland an. Das Kästchen fürs Armaturenbrett ist 45 Gramm leicht und wird über den Zigarettenanzünder mit Strom versorgt. Ein Akku ist nicht an Bord. Acht eingebaute Mikrofone, mehr als sonst bei Echo-Geräten üblich, sollen dafür sorgen, dass Fahrer oder Beifahrer auch im Verkehrslärm oder bei hohem Tempo auf der Autobahn noch klar zu verstehen sind.
Per Bluetooth mit einem iPhone oder Android-Smartphone gekoppelt, bietet "Echo Auto" die gewohnten Alexa-Dienste. Per Sprachbefehl spielt das Handy über das Audiosystem des Fahrzeugs Musik, Internetradio oder Podcasts ab, beantwortet Fragen und liest Nachrichten oder Hörbücher vor. Wenn Alexa entsprechend konfiguriert ist, lässt sich vom Auto aus per Stimme auch das Smarthome steuern – zum Beispiel, um das Garagentor zu öffnen. Weil die Hände dabei am Lenkrad bleiben können, soll die Nutzung der Auto-Alexa die Verkehrssicherheit erhöhen. Wer sich zwischendurch nicht belauschen lassen will, findet auf dem Kästchen eine Hardware-Taste zum Deaktivieren der Mikrofone.
Flash ist tot – und diesmal endgültig
Die untoteste Multimedia-Software der Welt verschwindet endgültig. Und viele rufen ihr nach: Ruhe in Unfrieden! Nach langem Todeskampf gab Adobe jetzt bekannt, dass es die Verteilung und Aktualisierung von Flash zum 31. Dezember 2020 endgültig einstellt. Das umstrittene Programm hatte in den 90er- und 2000er-Jahren, zunächst noch als Macromedia Flash, zahllose Internet-Seiten mit seinen Multimedia-Animationen geprägt. Damals war Flash die beliebteste Software, um Interaktivität, Spiele und Videos auf Webseiten zu bringen. Der Abstieg begann 2007, als sich Apple-Chef Steve Jobs trotz lautstarker Proteste weigerte, Flash aufs iPhone zu portieren.
Zunächst hieß es sogar, ohne Flash werde das Apple-Handy scheitern. Doch Jobs lag genau richtig. Denn der enorm hohe Stromverbrauch und zahllose Sicherheitsprobleme führten dazu, dass Flash in den 2010er-Jahren immer überflüssiger und auch gefährlicher wurde. Zudem sind mit HTML 5 und CSS 3 längst leistungsfähigere, praktischere und sicherere Nachfolger verfügbar. Heute ist Flash ungefähr so zeitgemäß und angesagt wie ein Wählscheiben-Telefon. Ausgestanden ist das Problem aber noch längst nicht, berichtet Gizmodo. Denn wenn Adobe ab 2021 Sicherheitslücken nicht mehr schließt, sind Rechner, auf denen noch alte Versionen des Software-Zombies laufen, umso gefährdeter.
Fortnite: Neue Saison startet mit Klimakatastrophe
Greta hatte gewarnt, aber keiner hat ihr zugehört. Zum Start der neuen Saison von „Fortnite Battle Royale“ hat die Klimakatastrophe jetzt auch die beliebteste Spiele-Insel der Welt erreicht. Weite Teile der Landschaft sind überflutet. So bietet "Chapter 2, Season 3" des Action-Spektakels ganz neue Spielmöglichkeiten. Zu den nassen Attraktionen gehören eine Unterwasser-Stadt im Stil des Films "Waterworld" und Sportarten wie Wasserskifahren. Die Fortnite-Zocker lassen sich dabei nicht vom Motorboot ziehen, sondern von einem Hai.
Hersteller Epic Games hat sich für die neue Saison seines zuletzt leicht kriselnden Vorzeigespiels eine clevere Strategie ausgedacht, um die Kunden monatelang bei der Stange zu halten. Im Laufe der Zeit sinkt der Wasserspiegel immer weiter, und gibt damit neue Gebiete auf der Insel frei. "Während sich dir neue Wege eröffnen, wirst du sie auch auf neue Weise bereisen können", verspricht Epic in einem Blogbeitrag. Dann sollen auch die Autos eine wichtige Rolle spielen, die neuerdings auf der Insel zu sehen sind, die wegen der Überflutungen bisher aber nicht gefahren werden können.
Neu: Zähneputzen mit Pokémon
Aufs Pokémon-Spielen haben viele Kinder immer Lust – aufs Zähneputzen dagegen weniger. Nintendo-Partner The Pokémon Company bringt nun beides zusammen. Mit der Augmented-Reality-App "Pokémon Smile" für iOS und Android können die Kids beim Zähneputzen Pokémon retten, die von Karies-Bakterien gefangen genommen wurden. Das funktioniert nur durch tüchtiges und regelmäßiges Schrubben.
Beim Zähneputzen sehen sich die Kinder per Kamera auf dem Smartphone-Bildschirm mit einem lustigen Pokémon-Hut auf dem Kopf. Und nur wenn die App erkennt, dass ausführlich und sorgfältig geputzt wird, können die Kids am Ende eines von über 100 Pokémon fangen, neue Mützen freischalten und Medaillen sammeln. Bereits letztes Jahr hatten sich die Pokémon-Macher um die Gesundheit von Kindern gekümmert, mit der Einschlaf- und Durchschlafhilfe "Pokémon Sleep". Lobenswert: Das neue Zahnputz-Spiel ist kostenlos und kommt ohne Zusatzkäufe.