Targeting - alles nur ein großer Irrtum?
„Targeting ist tot - zumindest für eine Vielzahl von Werbekunden“, meint Media-Experte Ralf Scharnhorst. Vor Jahren als Wunder-Technologie angepriesen, herrscht nach der Insolvenz von Wunderloop vielfach Ernüchterung unter den Targeting-Spezialisten.
"Manche Anbieter haben hohe zweistellige Millionensummen in hochkomplexe Targeting-Modelle investiert, die nun natürlich auch ihren Preis haben. Aber genau deswegen kommen sie aufgrund der gesunkenen Anzeigenpreise für viele Kunden nicht mehr in Frage. „Targeting ist tot - zumindest für eine Vielzahl von Werbekunden“, formuliert es Ralf Scharnhorst drastisch, der Geschäftsführer der Media-Agentur Scharnhorst Media.
„Viele Preisaufschläge rechtfertigen nicht die Effizienzsteigerung: Wenn eine Kampagne doppelt so effektiv ist, aber zweieinhalbmal so viel kostet, dann lohnt es sich für die Mediaplaner oft einfach nicht“, so Scharnhorst. In Zeiten des Überangebots an Werbeflächen sei der Mörder nicht etwa der Gärtner, sondern die Gießkanne: „Dann ärgere ich mich nicht über Streuverluste, sondern freue mich über Streugewinne.“
Dass Web-Targeting an sich aber funktioniert, bestreitet niemand. Nur: Es sind weniger Werbekunden bereit, dafür zusätzliches Geld auszugeben, als ursprünglich angenommen. Mehr über die Verunsicherung am Markt und Informationen darüber, warum Web-Targeting trotz allem eine gute Zukunft haben könnte, lesen Sie in unserer ausführlichen Geschichte in der aktuellen Printausgabe von W&V (Ausgabe 18/2010, Erstverkaufstag am 6. Mai). Außerdem diskutieren wir auch auf unserer Facebook-Fanpage über das Thema.