TV-Sender schließen Brutto-Netto-Schere
Die Netto-Einnahmensituation der TV-Konzerne verbessert sich offensichtlich: Nach Recherchen von Werben & Verkaufen hat sich die Brutto-Netto-Schere bei den Spendings für Fernsehwerbung im vergangenen Jahr nicht weiter geöffnet.
Die Netto-Einnahmensituation der TV-Konzerne verbessert sich offenbar wieder. Nach Recherchen von Werben & Verkaufen hat sich die Brutto-Netto-Schere bei den Spendings für Fernsehwerbung im vergangenen Jahr nicht weiter geöffnet. Sie könnte sich sogar um rund ein Prozent geschlossen haben, heißt es übereinstimmend bei Branchenexperten. In diesem Jahr rechnen die Experten sogar damit, dass sich Brutto- und Netto-Statistik wieder um ein bis zwei Prozent annähern.
Bewahrheitet sich die Prognose, hätten die Sender einen für sie fatalen Trend zumindest gestoppt. Seit Jahren wird die Kluft zwischen Brutto- und Nettoeinnahmen größer. So blieben den Fernsehsendern im Krisenjahr 2009 lediglich 42 Prozent netto vom Brutto. Dies zeigt ein Vergleich der jährlichen Werbestatistik des Verbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) mit den vom Marktforschungsunternehmen Ebiquity ermittelten Zahlen. Letztere weisen die TV-Werbeeinnahmen nach den offiziellen Tarifen aus, während aus den ZAW-Zahlen Rabatte und Provisionen herausgerechnet sind.
Hintergrund für die Trendwende ist eine kompromisslosere Preispolitik der Sender bei Konditionen und Rabatten. Die Vermarkter hatten bereits im Sommer durch die Bank ihre Tarife erhöht. Die TV-Vermarkter, so der Tenor in der Branche, geben sich in den aktuellen Verhandlungen unnachgiebiger als noch vor einem Jahr.