
Suchmaschine Qwant startet in Deutschland
Die französische Suchmaschine Qwant ist nun auch in Deutsch gestartet. Punkten soll sie vor allem mit mehr Sicherheit und weniger einschränkendem Mitdenken als Google.
Bunter als Google ist sie, und fairer will sie sein - die neue Suchmaschine Qwant, die nach Frankreich nun den deutschen Markt aufrollen will. Dabei setzt sie - um sich entsprechend von der Konkurrenz abzugrenzen - auf Privtasphäre und Sicherheit. Qwant-Mitgründer Eric Léandri versprach zur Vorstellung in Berlin am Dienstag: "Wir sammeln absolut keine persönlichen Daten." Die Suchmaschine will lediglich Cookies für die jeweilige Sitzung setzen, aber die Nutzerbewegungen nicht dauerhaft speichern.
Die Ergebnisseite von Qwant ist in mehrere Spalten aufgeteilt, in denen Informationen von Nachrichtenseiten, aus der Wikipedia oder aus Online-Netzwerken wie Facebook und Twitter gesammelt sind. Die Suchergebnisse sind für alle Nutzer gleich und nicht personalisiert - im Gegensatz zu Google und Yahoo, wo die Suchergebnisse nicht für jeden gleich ausgegeben werden. Google etwa verknüpft unter anderem bisherige Anfragen, den Standort und Informationen aus dem eigenen sozialen Netzwerk Google Plus. Es kann so auf den Nutzer abgestimmte Ergebnisse liefern.
"Wir sind nicht dazu da, um Ihnen genau das zu zeigen, was Sie sehen wollen. Wir sind da, um zu zeigen, was existiert", sagt hingegen Léandri. Investoen haben dem Projekt 3,5 Millionen Euro anvertraut, wie Mitgründer Jean Manuel Rozan erklärte. Finanzieren will sich Qwant mit dem Verkauf von Software an Firmen und mit CPO-Modellen. Im vergangenen Jahr habe Qwant fünf Millionen Euro umgesetzt, sagte Rozan. Den Breakeven will sie bald erreicht haben.
Anfang 2013 war Qwant in Frankreich gestartet. Innerhalb eines Jahres zählte die Suchmaschine 600 Millionen Suchanfragen. Zum Vergleich: Bei Google werden 100 Milliarden Anfragen verarbeitet - pro Monat. "Ich trete nicht gegen Google an", betonte Léandri. Er wolle eine europäische Suchmaschine aufbauen. Bis Ende des Jahres soll Qwant noch nach Brasilien und in weitere europäische Länder expandieren. Auf Italienisch, Spanisch und Portugiesisch läuft die Suche bereits. dpa/aj
Mehr zu Qwant und dessen Geschäftsmodell lesen Sie in der kommenden Ausgabe des "Kontakter", EVT. 6.3.