
Studie: Twitter ist nur ein dünnes Stimmchen
Kritische Töne: Fittkau & Maaß hat in einer Sonderauswertung der aktuellen W3B-Studien die tatsächliche Verbreitung von Mikro-Blogs und Twitter untersucht. Das Ergebnis: Twitter und Co. sind nicht so weit verbreitet, wie der Hype Glauben macht, sondern sind eher selbstreferenziell.
Kritische Töne: Fittkau & Maaß hat in einer Sonderauswertung der aktuellen W3B-Studien die tatsächliche Verbreitung von Mikro-Blogs und Twitter untersucht. Das ergebnis: Twitter und Co. sind nicht so weit verbreitet, wie der Hype Glauben macht. Hauptsächlich nutzen affine Branches die Dienste.
Nach wie vor liege der Nutzungsgrad von Mikro-Blogs im deutschsprachigen Internet auf einem eher bescheidenen Niveau, so die Marktforscher: Nur drei Prozent der Nutzer lesen oder schreiben mindestens einmal pro Woche Kurznachrichten per Mikro-Blogging. Insgesamt knapp sechs Prozent täten dies einmal pro Monat. Zum Vergleich: Zum monatlichen Nutzerkreis von Wikis zählen rund zwei Drittel der Nutzer, über 40 Prozent sind mindestens einmal pro Monat in Social Networks wie StudiVZ oder Facebook unterwegs. Foto- und Video-Communities, Weblogs und Frage-Antwort-Portale erreichen allesamt über 20 Prozent monatliche Nutzer.
Interessant ist auch der Hauptnutzerkreis von Twitter: "Unter den berufstätigen Mikro-Bloggern arbeiten überproportional viele in der Branchen EDV, Medien/Verlagswesen sowie Multimedia/Internet. Jeder dritte Mikro-Blogger ist in einer dieser Branchen berufstätig. In der Gesamtnutzerschaft ist es nicht einmal jeder achte", so Susanne Fittkau von Fittkau & Maaß. Sie wertet die auffällige Branchenverteilung als Hinweis darauf, dass das Twittern eine ganz bestimmte Zielgruppe anspricht - und zum heutigen Zeitpunkt keinen Kommunikationsweg für die breite Masse der Internet-Nutzer darstelle.
Je jünger, desto mehr Twitter: Die Nutzer von Mikro-Blogs sind im Vergleich zum Internet-Durchschnitt recht jung, belegt die Studie. Fast zwei Drittel unter ihnen seien unter 40 Jahre alt, in der Gesamtnutzerschaft seien dies weniger als die Hälfte. Sie fallen durch eine ausgesprochen hohe Computer- sowie Web 2.0-Affinität auf: So fänden sich unter den Twitter-Usern zum Teil doppelt so viele Nutzer von Weblogs, Networks und Co. als im Internet-Durchschnitt.