Studie: Junge Leute sind eifrigste Web 2.0-Nutzer
64,7 Prozent der Deutschen sind online. Das besagt die aktuelle "ARD-ZDF-Onlinestudie 2009". Doch das Nutzungsverhalten von Jung und Alt und vor allem die Nutzung von Web 2.0-Angeboten ist noch sehr unterschiedlich.
Onlinenutzung gehört für junge Menschen mittlerweile zum Alltag. 96 Prozent nutzen das Internet zumindest gelegentlich, 72,8 Prozent der 14- bis 29-Jährigen war gestern online. Damit hebt diese Altersgruppe erheblich den Schnitt: Unter der Gesamtbevölkerung war etwa die Hälfte (48,1 Prozent) gestern online, 67,1 Prozent surfen gelegentlich, 64,7 Prozent waren innerhalb der vergangene vier Wochen im Netz. Das besagt die aktuelle "ARD-ZDF-Onlinestudie 2009". Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung waren vor zehn Jahren, also 1999, gerade mal 17,7 Prozent gelegentlich online. Bei den online-affinen Gruppen ist ein Besuch im Web mittlerweile zur Gewohnheit geworden: 71,6 Prozent dieser Gruppe war gestern online. Die Internetnutzer werden von den Studienautoren mittlerweile auf 64,7 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren beziffert: 72,6 Prozent der Männer und 57,2 Prozent der Frauen sind online.
Weitere Ergebnisse: Das Internet hat die Nutzungsgewohnheiten der Medienkonmsumenten massiv verändert. 2005 noch sahen diese Radio, Tadeszeitung und Fernsehen als das primäre Medium an, um sich im Alltag zurechtzufinden, bzw. um sich über Aktuelles zu informieren. Jetzt bezeichnen 34 Prozent der Onliner das Internet als ihr Primär-Medium. Auch als Informationsmedium, sowohl für "Soft"- als auch für "Hard"-News, ziehen 33 Prozent das Internet vor. Tageszeitung und Fernsehen werden nur noch zu 29, bzw. 27 Prozent genannt. Das Fernsehen habe derzeit "parasoziale Funktionen", so die Autoren, die Zuschauer schalteten ein, "damit ich mitreden kann". Auch als Entspannungsritual wird es eingesetzt.Trotzdem wird das Fernsehen nicht abgeschaltet: 71 Prozent der Onliner sieht täglich Nachrichten im Ferrsehen (zum Vergleich: 85 Prozent der Offliner tun dies).
Insgesamt sind ältere Zielgruppen in ihrem Nutzungsverhalten zwar auch oft online, sind aber allgemein weniger offen. E-Mail-Funktionen und Suchfunktionen seien bei Jung und Alt gleichauf in der Nutzung, so die Autoren, aber bei Online-Communities hängen die Jungen die ältere Generation deutlich ab. 79 Prozent der 14-19-Jährigen besuchen wöchentlich Online-Communities, aber nur acht Prozent der über 60-Jährigen tun dies. Vor allem Angebote der studi-VZ-Gruppe, wer-kennt-wen.de und lokalisten.de sind bei den Jüngeren beliebt. Aktiver ist die ältere Zielgruppe aber beim Homebanking und Onlineshopping. Die Älteren weisen den einzelnen Medien weiterhin klare Funktionen zu: Für sie sind der schnelle Abruf von Informationen, der Service und vor allem die Kommunikationsfunktionen im Internet wichtig. Auch für die Gesamt--Zielgruppe der Onliner ist die Kommunikation das Wichtigste: 39 Prozent der Zeit geht für E-Mails, Gesprächsforen, Chats oder Online-Communities drauf.
Die "ARD-ZDF-Onlinestudie 2009" fußt auf der Befragung von 2579 Personen, 70 Prozent davon wurden von der Enigma GfK Medien- und Marketingforschung per vollständigem Interview befragt.