Allerdings hapert es auch bei guten Kampagnen häufig an kleinen Dingen. Bemängelt werden gestellte Szenen und künstlich wirkende Models, schlechte Bildbearbeitung oder unbekannte Worte. Solche Unstimmigkeiten führen trotz interessanter Inhalte schnell zu schlechter Aufmerksamkeitsleistung und geringer Relevanz in den Augen der Jugendlichen.

Die Jugendlichen erkennen viele Werbeformen in ihrem Alltag und stehen den meisten kritisch gegenüber, so Laun. Besonders die Unterbrechungen im Fernsehen und Popups und Banner im Internet stören die eigentlichen Tätigkeiten. Outdoor-Werbung ist kaum im Bewusstsein und mit Direktwerbung sind die meisten Jugendlichen – sowohl per Brief als auch per email – bisher kaum in Kontakt gekommen. Die Jugendlichen verstehen die Ziele von Werbung und auch die wirtschaftlichen Zusammenhänge, wie die Werbefinanzierung von redaktionellen Inhalten. Sie kennen einige Copytechniken (oder aus ihrer Sicht „Tricks“) der Werbung und für sie ist Werbung selbstverständlicher Bestandteil des Alltags, den man mehr oder weniger intensiv beachtet.

Die grundsätzliche Einstellung gegenüber Werbung schwankt zwischen Kritik und Manipulationsvorwürfen auf der einen und Begeisterung für lustige und gut gemachte Werbung auf der anderen Seite. Scheinbar nähern sich die Jugendlichen der Werbung mit einer gesunden kritischen Distanz, sind aber durchaus aufgeschlossen für interessante und gut aufbereitete Werbebotschaften. Insbesondere ist alles relevant, was die Jugendlichen in ihrer Hauptaufgabe als Jugendliche, der Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit, unterstützt.


Autor: Rolf Schröter

Rolf Schröter ist Chefredakteur der W&V und interessiert sich nicht nur deshalb prinzipiell für alles Mögliche. Ganz besonders für alles, was mit Design und Auto zu tun hat. Auch, wenn er selbst gar kein Auto besitzt.