Eco und Arthur D. Little:
Studie: Internetwirtschaft überholt Automobilbranche
Wenn die Internetwirtschaft weiterhin mit zwölf Prozent wächst wie bislang, dann könnte sie traditionelle Branchen bald überholt haben, sagt der Branchenverband Eco. 2028 wäre der Stolz der deutschen Industrie fällig: die Automobilbranche.
Die Internetwirtschaft wächst und wächst. 12 Prozent sind es pro Jahr - bis zum Jahr 2019, sagt der Internetverband Eco voraus. In einer Studie mit Arthur D. Little hat der Verband nun hochgerechnet, wann die Traditionsbranchen wie Maschinen- oder Autobau eingeholt würden. Bis zum Jahr 2028 ist das der Fall. Denn die deutsche Wirtschaftt wächst 2016 laut einer Prognose der Bundesregierung nur um 1,7 und 2017 nur um 1,5 Prozent.
"Bleiben die Wachstumsraten der einzelnen Wirtschaftszweige in den kommenden Jahren gleich – und momentan spricht nichts für große Veränderungen diesbezüglich –, dann wird die deutsche Internetwirtschaft bereits in fünf Jahren die Maschinenbauindustrie und die chemisch-pharmazeutische Industrie überholen", erklärt Lars Riegel, Principal bei Arthur D. Little.
Die deutsche Internetwirtschaft wird in den kommenden Jahren nicht nur kräftig an Umsatz zulegen, sie wird auch weiter Arbeitsplätze schaffen. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche wird von 243.000 im Jahr 2015 auf 332.000 im Jahr 2019 steigen, besagt die Studie. Das entspricht einem jährlichen Anstieg von über acht Prozent. "Dass die Zuwachsraten hier hinter dem Umsatz zurückbleiben, zeigt deutlich, dass die Internetwirtschaft immer effizienter wird", so Eco-Geschäftsführer Harald Summa.
Die Digitalisierung sorgt auch für Jobwachstum in anderen Branchen, und häufig ist das Anforderungsprofil für Bewerber in diesem Bereich dem der Web-Branche sehr ähnlich. Der technische Fortschritt, der in der Internetwirtschaft generiert wird, ermögliche anderen Sparten deutliche Prozessoptimierungen, etwa der Logistikbranche, so der Verband. Zudem könnten so Güter und Dienstleistungen direkt über das Internet bezogen werden. Damit transformiert und revolutioniert die deutsche Internetwirtschaft auch andere Branchen. "Die Internetwirtschaft ist somit ein Treiber für das Wachstum und vor allem auch die Wettbewerbsfähigkeit anderer Industrien", so Harald Summa. Er postuliert: "Somit ist die Internetwirtschaft ein wesentlicher Faktor für die Gesamtwirtschaft, um auch künftig im internationalen Wettbewerb bestehen zu können."