Werbevermarkter:
Ströer: Die erste Bilanz nach der T-Online-Übernahme
T-Online spült Ströer mehr Geld in die Kassen. Der Umsatz stieg 2015 um 14 Prozent. Weil das Digitalgeschäft und der Kernmarkt Deutschland so gut wachsen, wäre auch ohne T-Online eine gute Bilanz herausgekommen.
Die Übernahme von T-Online macht sich deutlich in den Büchern des Werbevermarkters Ströer bemerkbar. Der Umsatz kletterte in der vorläufigen Bilanz um 14 Prozent auf 824 Millionen Euro. Der T-Online-Kauf, der Anfang November 2015 abgeschlossen worden war, habe Umsatz und Gewinn bereits angeschoben, so ein Sprecher gegenüber dpa. Aus eigener Kraft wären die Erlöse um zehn Prozent geklettert.
Das Digitalgeschäft war für das gesamte Unternehmen der wichtigste Wachstumstreiber - neben dem besser ausgelasteten Inventar und einer guten Performance im Kernmarkt Deutschland. "Das deutsche Out-of-Home-Geschäft profitiert ebenfalls deutlich von der Digitalisierung sowie der gestiegenen Relevanz von Ströer als einem der stärksten deutschen Vermarkter," heißt es dazu vom Unternehmen. Man habe erfolgreich die "Transformation hin zu einem digitalen Multi-Channel-Medienhaus" vollzogen. Diese Entwicklung werde dadurch unterstrichen, dass der Umsatz mit dem ursprünglichen Kernprodukt, den traditionellen Billboards, in diesem Jahr weniger als 15 Prozent des gesamten Konzernumsatzes ausmachen werde, sagte Konzernchef Udo Müller. Bereits im vergangenen Jahr hatte Müller gesagt, man wolle in diesem Jahr 40 Prozent des Umsatzes digital erwirtschaften.
Auch 2015 hat sich der Digital-Boom bemerkbar gemacht: Das Operational Ebitda wuchs sehr deutlich um 40 Prozent auf 208 Millionen Euro. Das bereinigte Jahresergebnis verdoppelte sich nahezu auf 106 Millionen Euro. Für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen seine Prognose: Der Umsatz soll zwischen 1,1 und 1,2 Milliarden Euro liegen. Im ersten Quartal werde das Wachstum aus eigener Kraft voraussichtlich bei 10 Prozent liegen, hieß es. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen rechnet Ströer für 2016 mit einem Wert zwischen 270 und 280 Millionen Euro. Die Bilanz 2015 ist noch vorläufig und muss testiert werden.