Miami Ad School:
Storytelling in 4 Sekunden: Hier lernen Sie es
Zum ersten Mal hat die Miami Ad School zusammen mit Facebook die "4 Second Storytelling School" angeboten, eine Weiterbildung für junge Kreative. So lief das Pilotprojekt.
"Die '4 Second Storytelling School' ist ein ganz neues Kursformat, bei dem unsere Studenten darin geschult und trainiert werden, Konzepte und Ideen für viersekündiges Storytelling zu entwickeln und in die Tat umzusetzen", sagt Ina Behrendt, Managing Director Digital an der Miami Ad School. Als Kooperationspartner hat sich die Talentschmiede Facebook ins Haus geholt. "Ziel war es, frische Ideen von Studenten mit etablierten Marken zusammenzubringen und neue Ansätze für mobile Kreation zu finden. Das Besondere daran: Mobile Natives kreieren mobile Creatives", so Behrendt.
Der Kurs, den Iliès Terki, Popculture-Engineering-Mentor an der Miami Ad School, und Marc Wirbeleit, Creative Strategist bei Facebook, geleitet haben, dauerte zehn Wochen. Währenddessen ging es darum, für bekannte Marken wie Haribo, FC St. Pauli und Lemonaid neue Techniken und Storytelling-Ansätze auf dem Mobilgerät auszuprobieren. Mit erstaunlichen Ergebnissen: "Was die Studenten innerhalb des Kurses entwickelt haben, gehört zum Besten, was ich in letzter Zeit auf der Plattform gesehen habe", erklärt Wirbeleit.
Nachfolgeprojekte sind bereits in Planung. Der Kurs soll auch in anderen Schulen weltweit angeboten werden.
Wie fällt Ihre Bilanz des Kurses aus, Herr Wirbeleit?
Die Studenten haben sich komplett losgelöst von herkömmlichen Erzählweisen und völlig frei über Bewegtbild im eigentlichen Sinne nachgedacht. Die Ergebnisse, die dabei entstanden sind, haben die Erwartungen weit übertroffen. Gestandene Agenturkreative können sich hier von den Studenten einiges abschauen. Sie haben nicht einfach nur ein paar schicke Filme gedreht, sondern mit einfachsten Mitteln komplett eigenständige Erzählweisen entwickelt.
Fällt es den jungen Studenten leichter, 4-Sekünder zu machen als den alten Hasen, die vorwiegend 30- oder 60-Sekünder gewohnt sind?
Gewohnte Denkmuster abzulegen, ist viel schwieriger, als neue anzulegen. Die jungen Kreativen hatten hier den Vorteil, komplett neu denken und die 4-Sekünder frei von gewohnten Denkmustern angehen zu können.
Was hat Sie an den Einfällen der Studenten am meisten überrascht?
Mich hat zum einen die inhaltliche Tiefe der einzelnen Ideen begeistert und zum anderen die große Bandbreite an Ideen, die insgesamt entstanden ist. Das lag auch an der Arbeitsweise: Die studentischen Teams gaben sich kontinuierlich gegenseitig Feedback und inspirierten sich immer wieder gegenseitig.
Können Marken von den 4-Sekündern der Studenten lernen?
Dreierlei können sich andere Marken von den studentischen Arbeiten abgucken: Erstens sollte man in Kampagnen denken und nicht in Einzelposts. Zweiten muss Bewegtbild nicht immer Anfang, Mitte und Ende haben. Hier gibt es viel Spielraum für neue, kreative Ansätze. Und drittens ist das Handwerk wichtig - auch und gerade auf dem kleinen Bildschirm müssen Kreative wissen, welche Mittel ihnen zur Verfügung stehen und wie sie diese anwenden können.
Wird das Programm fortgesetzt?
Ich hoffe, dass wir das Programm standardisieren und an allen Standorten der Miami Ad School anbieten können.
Das sind die besten Beispiele aus dem Kurs:
Lemonaid:
St. Pauli
Haribo: