Personalie:
Stefan Schmidt wechselt zur Red-Bull-Agentur Kastner
Überraschender Jobwechsel. Der Top-Kreative Stefan Schmidt verlässt seine eigene Agentur und lässt sich bei Kastner in Frankfurt anstellen. Sein Antrieb: Inhaltlich breiter arbeiten, wieder neu dazulernen.
Es war vor Jahren eine der Top-Personalien, als sich die beiden Kreativen Kurt Georg Dieckert und Stefan Schmidt mit Dieckertschmidt in Berlin selbsständig machten. Von TBWA hatten die beiden genug, es sollte was eigenes sein. Seit 2012 arbeiten die beiden nun schon selbstständig; zu den Kunden gehören Warner Brothers, YouFM, Mercedes uvam. 2014 wurden sie "Newcomer-Agentur des Jahres".
Jetzt kommt überraschend die Meldung, Schmidt wechsle als neuer ECD nach Frankfurt zur Red-Bull-Agentur Kastner. Und es stimmt: Schmidt wird zwar noch bis Ende Mai für die Grünen den Europa-Wahlkampf machen, dann aber umziehen. Sein Partner Dieckert, nach wie vor sein bester Freund, wie Schmidt betont, sucht in der Zwischenzeit nach ein, zwei Nachfolgern für seinen bald ehemaligen Kompagnon. Solange wird Schmidt Teilhaber sein, auch der Name bleibt.
Trennung im Guten
Er gehe nicht im Unfrieden, sagt Schmidt. Er wollte einfach wieder mal einem Tisch mit Fachleuten aus den unterschiedlichsten Gewerken sitzen, als das in einer kleinen Agentur wie der seinen möglich sei. Viele Kunden trauten einem die großen Aufgaben gar nicht zu, sagt er. Bei Kastner findet er das alles vor. Das sei eine Agentur, die schon immer das mache, was heute gefordert werde. Content, Branded Experience, 360 Grad etc. Dafür zieht er gerne an den Main. "Je älter ich werde, desto mehr treibt es mich, inhaltlich zu arbeiten", sagt er. Anteile will er deshalb nicht übernehmen.
Till Wagner, Managing Partner von Kastner in Deutschland, freut sich auf seinen neuen Partner. "Ich kann mich wieder mehr um die Beratung und Stefan Schmidt sich um die Kreation kümmern", sagt er. Zuletzt war der Posten vakant gewesen. Jan Köhler, der 2016 mit Wagner die Führung von Kastner übernommen hatte, zog sich aus privaten Gründen nach Berlin zurück. Er habe sich Zeit mit der Suche gelassen, denn mit seinem Geschäftpartner verbringe er ja mehr Zeit als mit seiner Frau, sagt Wagner und lacht. Wagner und Schmidt kennen sich seit ihrer gemeinsamen Zeit bei Ogilvy.
Größer, schöner, integrierter
Schmidt soll nun für Neugeschäft und so wieder für Wachstum sorgen. Langfristig, sagt der Chef von Kastner, wäre das ohne einen Kreativen an seiner Seite nicht möglich gewesen. Red Bull wird Schmidt übrigens nicht betreuen, denn dafür stehe das Team.
Anfang März hat das Frankfurter Büro der international aufgestellten, inhabergeführten Werbeagentur Kastner neue Räume in Offenbach bezogen. Die speziell für die Agentur umgebauten Hallen der Heyne Fabrik im Stadtteil Kaiserlei am Main beherbergen 40 Mitarbeiter, die sich um das Geschäft von Red Bull, Henkell & Co., Das Telefonbuch und Stada kümmern. Letztere zwei Kunden sind neu.