
Verlustgeschäft:
Starbucks stellt Zeitungsverkauf ein
Die US-Filialen der Kaffeehauskette bieten ihren Kunden künftig keine Zeitungen mehr zum Kauf an. Offensichtlich gibt es zu viel "Schwund".
Die Kaffeehauskette Starbucks stellt in den USA Ende August in ihren mehr als 8600 Filialen den Verkauf von Tageszeitungen ein. Bisher konnten Kunden der Kette die New York Times, das Wall Street Journal und USA Today erwerben.
Der Hauptgrund für die Maßnahme dürfte mit dem regelmäßigen "Schwund" der Zeitungen zu tun haben, das heißt damit, dass zahlreiche Exemplare den Regalen entnommen werden, ohne dass für sie bezahlt wird, berichtet die New York Post.
Viele Starbucks-Kunden gehen offensichtlich davon aus, dass es sich bei den Zeitungen um Gratisexemplare handelt ähnlich wie in anderen Kaffeehäusern oder in manchen Hotel-Lounges.
Die Kette hatte in den USA im Jahr 2000 damit begonnen, die New York Times zu verkaufen. Zehn Jahre später kamen das Wall Street Journal und USA Today hinzu. Wie viele Exemplare tatsächlich verkauft werden, teilt das Unternehmen nicht mit.
WSJ in Gesprächen mit Starbucks
Für die Verlage kommt der Verlust von 8600 Verkaufsstellen auf einem Schlag angesichts ohnehin sinkender Print-Verkäufe höchst ungelegen. Zumal in den USA auch die Zahl der Zeitungskioske und Presseeinzelhändler zurückgeht.
Eine Sprecherin des Wall Street Journals erklärte gegenüber der ebenfalls im Verlag News Corp. erscheinenden New York Post, dass sich der Verlag derzeit in Gesprächen mit Starbucks befinde, um den Kunden der Kette weiterhin einen Zugang zum WSJ zu ermöglichen.
Wie es heißt, will Starbucks aber nicht nur den Zeitungsverkauf beenden. Auch ungemahlener Kaffee sowie "To Go"-Snacks sollen demnächst aus den Regalen verschwinden.