Agenturnetzwerk:
Stagwell Group möchte mit MDC Partners fusionieren
Der geplanten Holding würden künftig mehr als zwei Dutzend Dienstleister angehören. Der addierte Netto-Umsatz der Agenturen lag im vergangenen Jahr laut eigenen Angaben bei rund zwei Milliarden Dollar.
Die 2015 von Madison-Avenue-Veteran Mark Penn gegründete Unternehmensholding Stagwell Group will das US-Agenturnetzwerk MDC Partners übernehmen. Eine entsprechende Absichtserklärung hatte Penn Ende Juni an den MDC-Vorstand geschickt. Der hat inzwischen mit der Bildung eines unabhängigen Komitees reagiert, das den Fusionsvorschlag prüfen soll.
Die beiden Agentur-Networks sind bereits seit Anfang 2019 eng verbunden. Damals hatte Stagwell 100 Millionen Dollar in MDC Partners investiert, das schon seit einiger Zeit in finanziellen Schwierigkeiten steckte, und avancierte dadurch zum größten MDC-Aktionär mit einem Anteil von knapp 30 Prozent. Penn übernahm zudem die Position des CEO bei MDC Partners.
Die geplante Fusion würde zahlreiche namhafte Agenturen unter ein Dach zusammenführen. So gehören zu MDC Partners unter anderem 72andSunny, Anomaly, Assembly, CPB (vormals Crispin Porter + Bogusky), der schwedische Dienstleister Forsman & Bodenfors, Hecho Studios, Instrument sowie Redscout. Stagwell-Agenturen sind Code and Theory, Finn Partners, Observatory, PMX Partners sowie die Kreativagentur Wolfgang in Los Angeles. Laut Stagwell-Angaben erwirtschafteten die beiden Netzwerke 2019 zusammen einen Netto-Umsatz in Höhe von zwei Milliarden Dollar.
Eine Fusion, so argumentiert Stagwell, würde die Dienstleistungsbreite des neuen Unternehmens erheblich erweitern, Einsparungen durch Synergie-Effekte ermöglichen und die Entwicklung neuer Produkte durch die Zusammenführung von Technologie- und Daten-Know-how vorantreiben. Zudem könnten Kunden künftig global betreut werden. Als Berater bei dem geplanten Deal fungiert die New Yorker Investmentbank J.P. Morgan.
Mark Penn gehörte in den 70er-Jahren zum Gründungsteam des Meinungsforschungs- und Consulting-Unternehmens Penn Schoen Berland (PSB), das 2001 an WPP verkauft wurde. Bei WPP übernahm Penn zusätzlich den CEO-Posten bei Burson-Marsteller. 2012 wechselte er als Corporate Vice President for Strategic and Special Projects zu Microsoft. Einen Namen machte er sich zudem als Kampagnen- und Politikberater, unter anderem in den 90er-Jahren für den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton und 2005 für die "Forward not Back"-Kampagne des damaligen britischen Premierministers Tony Blair.