Jetzt ist es offiziell:
Springer kauft US-Nachrichten-Website Business Insider
Wichtiger Eckpfeiler in der Digitalstrategie: Axel Springer übernimmt den US-Onlinedienst Business Insider komplett.
Axel Springer baut das Onlinegeschäft mit der Übernahme der amerikanischen Nachrichten-Website Business Insider aus. Der Medienkonzern kauft einen Anteil von 88 Prozent im Wert von rund 306 Millionen hinzu, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Springer hat zuvor bereits neun Prozent an Business Insider gehalten - und kommt nun auf 97 Prozent. Die restlichen Anteile behalte Amazon-Gründer Jeff Bezos, der im Frühjahr 2013 bei Business Insider eingestiegen war, heißt es. Noch müssen die Kartellbehörden dem Deal zustimmen, über den schon eine Weile spekuliert wurde.
CEO und Chefredakteur Henry Blogdet bleibe an Bord, erklärt Springer weiter. Auch Julie Hansen, Chief Operating Officer und President, soll Business Insider auch zukünftig in den jeweiligen Funktionen führen. Zudem bleiben beide über ein umfassendes und langfristiges Aktienoptionsprogramm am Erfolg des Dienstes beteiligt.
Business Insider, 2007 mitgegründet vom ehemaligen Wall-Street-Analysten Blodget, beschäftigt über 325 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte Journalisten. Die Offerte basiert auf einem rein digitalen Geschäftsmodell und hat einen Fokus auf die so genannten Millennials, die bei Medien so begehrte Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen. Der Dienst profiliert sich mit schnellen Berichten und Analysen zum Wirtschaftsgeschehen mit griffigen Schlagzeilen. Die Website kommt nach Zahlen des Marktforschers Comscore auf 76 Millionen Besucher im Monat. Springer-CEO Mathias Döpfner ordnet den Deal so ein:
"Mit dem Erwerb von Business Insider setzen wir unsere digitale Wachstumsstrategie fort und investieren wie angekündigt in digitale journalistische Unternehmen im anglo-amerikanischen Raum. Business Insider hat neue Maßstäbe im digitalen Wirtschaftsjournalismus weltweit gesetzt. Henry Blodgets Art des digitalen Storytellings erreicht die Entscheider von morgen. Gemeinsam werden wir Wachstumspotentiale ausschöpfen mit neuen Themenangeboten, neuen Standorten und neuen digitalen Inhalten."