Kartellamts-Zweifel:
Springer-Funke-Deal könnte doch bald klappen
Der Axel Springer Verlag darf vielleicht doch bald seine TV-Zeitschriften an Funke verkaufen. Eine neue Kredit-Strategie soll das Kartellamt besänftigen. Dieses zeigt sich sehr positiv.
Der Axel Springer Verlag darf vielleicht doch bald seine TV-Zeitschriften an Funke verkaufen. Eine neue Kredit-Strategie soll das Kartellamt besänftigen, schreibt das "Handelsblatt". Funke will einen Teil der Mediengruppe an den Klambt-Verlag weiterverkaufen. Dazu wollten bislang sowohl Springer als auch Funke dem Klambt-Verlag Kredite zur Verfügung stellen. Der Darlehensgeber Funke aber passte dem Kartellamt nicht - das hätte erhebliche Durchgriffsrechte auf diese Titel zur Folge. Nun soll Funke nicht mehr als Darlehensgeberin fungieren, so das "Handelsblatt" unter Berufung auf Branchenkreise.
Den Kaufpreis wolle Klambt stattdessen durch ein höheres Darlehen bei Springer stemmen. Springer als Kreditgeber ist für das Kartellamt unbedenklich. Dies hat mittlerweile auch vorsichtig grünes Licht signalisiert: "Nach gegenwärtiger Einschätzung ist dieser Vorschlag ausreichend, um die wettbewerblichen Bedenken des Bundeskartellamtes auszuräumen." Andreas Mundt, Kartellamtspräsident, sagte, die Verlage hätten "an den entscheidenden Stellen nachgebessert". Im Klambt-Paket sind acht TV-Zeitschriften, darunter die auflagenstarke "Funkuhr". Eine abschließende Entscheidung soll vom Kartellamt am 30. April getroffen werden.
Im Juli 2013 hatten Springer und Funke mit der Nachricht überrascht, dass Funke für 920 Millionen Euro Tageszeitungen ("Berliner Morgenpost", "Hamburger Abendblatt"), Frauenzeitschriften ("Bild der Frau") und TV-Zeitschriften ("Hörzu", "TV Digital") von Springer übernehmen will. Dem Verkauf der Zeitungen und Frauentitel hat das Kartellamt zugestimmt, bei den TV-Titeln aber waren die Zugeständnisse zu gering.