
Spiegel Online zahlt Honorar für "Handelsblatt"-Autoren
Gut gekontert: Spiegel-Online-Chef Georg Ditz hat dem plagiierten "Handelsblatt"-Autoren Johannes Pennekamp ein Honorar angeboten. An dem Fall entzündet sich im Social Web eine Diskussion über Qualitäts-Journalismus.
Auch für den Autoren des „Handelsblatt“-Artikels, der von Spiegel Online (SPON) abgekupfert worden war, ist die Sache gut ausgegangen (W&V berichtete). Am gestrigen Montag hatte der Handelsblatt-Blog einen Artikel für Spiegel Online moniert , der allzu sehr in Struktur und Text einem „Handelsblatt“-Printbeitrag ähnelte. Der Artikel behandelte die Gehälter von Verheirateten und Unverheirateten in der US-Baseball-Liga. Offenbar hatte der Spiegel-Autor sich die zugrunde liegende Studie nicht selbst besorgt, sondern nur den entsprechenden Beitrag nur umformuliert. Die Quelle wurde aber benannt. SPON-Chefredakteur Rüdiger Ditz hat sofort reagiert – nicht nur auf die Nachfrage von W&V-Online, sondern auch beim Betroffenen selbst. Der Autor des Ursprungsartikels, Johannes Pennekamp, hat derweil in seinem Facebook-Profil „Weitwinkel-Reporter" bekannt gemacht, dass Ditz ihn persönlich angerufen und eine Zweitverwertungshonorar angeboten habe. Ditz habe die Aktion zwar als „legal, aber nicht legitim“ bezeichnet, schreibt Pennekamp.
Im Netz hat der Fall einige Diskussionen aufgeworfen. Auf Google Plus hat sich im Netzwerk des Autors Michael Kroker ein starker Dialog, in die auch SPON-Geschäftsführerin Katharina Borchert involviert ist, entwickelt. Der Tenor der meisten Wortmeldungen: Das Abkupfern in der Branche müsse stärker bekannt gemacht werden, damit wahre Qualitätsarbeit wieder als solche öffentlich wahrgenommen werde.