
Provokante Werbestrategie:
Soda-Stream: Unterlassungserklärung gegen "Game of Thrones"-Parodie
Mit einer "GoT"-Parodie hat Soda Stream im Netz für ziemlich Furore gesorgt - jetzt könnte damit Schluss sein. Denn die Plastiklobby hat eine Unterlassungserklärung geschickt. Aber Soda Stream ist Profi in Sachen Werbeverbote.

Foto: Soda Stream
Mit einer "Game of Thrones"-Parodie hat Soda Stream im Netz ziemlich Furore gemacht. Der Viral mit dem "GoT"-Darsteller Thor Bjornsson ist bereits bei zwei Millionen Likes auf Youtube angekommen, 30 Millionen Views weltweit soll er erzielt haben. Jetzt könnte aber Schluss sein damit. Denn die Plastikflaschenlobby hat eine Unterlassungserklärung geschickt. Nach Angaben von Soda Stream hat das Unternehmen ein Schreiben des Anwalts der International Bottled Water Association (IBWA) erreicht. Darin wird ein Stop des Virals zunächst in Frankreich und den USA gefordert.
Das ist natürlich Wasser auf die PR-Mühlen des Sprudel-Unternehmens. "Soda Stream wehrt sich und wird den Maulkorb nicht akzeptieren," sagt Deutschlandchef Ferdinand Barckhahn. Der weltweite CEO Daniel Birnbaum ergänzt: "Plastikflaschen zerstören die Umwelt und sind eine bedrohliche Gefahr. Deshalb kämpfen wir weiter dafür, die Welt von überflüssigem PET zu befreien." Dementsprechend betitelt ist die Pressemitteilung dazu "David gegen Goliath". Die Plastik-Lobby habe bereits seit Jahren versucht, Soda Stream mundtot zu machen, heißt es darin.
Im Viral "Shame or Glory" - kreiert von der israelischen Agentur Allenby Concept House - wird ein junger Set-Assistent von Scham verfolgt, während er Plastikflaschen zum Filmset von "GoT" trägt. Dort wird ihm vom "Berg" gezeigt, dass es doch eine umweltfreundlichere Alternative gibt - Soda Stream. Eine Anlehnung an eine entsprechende Filmszene, in der "GoT"-Königinmutter Cersei auf der Straße vom Pöbel verfolgt wird.
Für Soda Stream ist "David gegen Goliath" beinahe schon eine altbekannte Geschichte, denn schon mehrfach ist der Hersteller mit seinen Werbemaßnahmen angeeckt. 2014 musste Soda Stream einen Super Bowl-Spot mit Scarlet Johanssen zurückziehen, weil Pepsi und Cola dagegen vorgegangen waren. "Sorry Coke and Pepsi" hatte Johannsen darin in die Kamera gehaucht und Soda Stream gegen die beiden Softdrink-Platzhirschen in den Mittelpunkt gerückt. Auch dieses Verbot hatte der Konzern durchaus mit kräftiger PR-Maschine auszunutzen gewusst. Sogar auf dem offiziellen Youtube-Kanal des Super Bowl war die verbotene Johanssen dann zu sehen:
Und selbst das war nicht der erste Werbestopp für Soda Stream. Im Jahr 2013 hatte Werbelegende Alex Bogusky höchstpersönlich einen Super-Bowl-Spot für den Wassersprudler kreiert, in dem massenweise Coke- und Pepsi-Flaschen barsten. Damals hatte CBS sich geweigert den Spot auszustrahlen, wohl auch aus Respekt vor den großen Werbekunden Coca-Cola und Pepsi.
Schlussendlich ging ein anderer Spot on air - für die Plastikfalschen-Lobby vermutlich nicht weniger provokant. Dass die Lobby auch auf den neuen Spot ungehalten reagiert, wirkt da fast schon wie ein altbekanntes Spiel.